Del Ponte reist enttäuscht aus Belgrad ab

Del Ponte habe nach Gesprächen mit serbischen Spitzenpolitikern Belgrad enttäuscht und unzufrieden verlassen, berichteten die Zeitungen in Belgrad. Del Ponte, die selbst keine Erklärung abgegeben hatte, will am Freitag der EU einen Bericht erstatten über die ausgebliebene Zusammenarbeit Belgrads mit dem Tribunal.

Der serbische Republikspräsident Boris Tadic hatte gegenüber Del Ponte erklärt, «die eventuelle Verhaftung von Mladic darf nicht die Lage der Regierung gefährden».

Das wäre jedoch der Fall, da die Sozialisten des verstorbenen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic angekündigt hatten, dem Minderheitskabinett des Nationalkonservativen Vojislav Kostunica ihre Unterstützung zu entziehen.

EU will reagieren

Die EU will die für den 5. April geplanten Verhandlungen mit Serbien über eine weitere Annäherung des Landes an Brüssel aussetzen, sollte Mladic nicht verhaftet werden.

Der ehemalige Militärchef der bosnischen Serben im Bürgerkrieg (1992- 1995) ist wegen des jahrelangen Beschusses von Sarajevo mit tausenden Toten und des Massakers an bis zu 8000 muslimischen Zivilisten im Juli 1995 in Srebrenica vom UNO-Tribunal angeklagt.

(fest/sda)