Bis Ende Jahr

Dem IKRK fehlen 137 Millionen

publiziert: Freitag, 20. Sep 2013 / 15:20 Uhr
Das IKRK will die Betriebskosten senken.
Das IKRK will die Betriebskosten senken.

Genf - In den Kassen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) klafft ein Loch von 137 Millionen Franken. Das Geld wird benötigt, um die Tätigkeit der humanitären Organisation bis Ende des laufenden Jahres zu bezahlen. Die Arbeit in mehreren Krisenherden sei unterfinanziert, erklärte der Direktor Operationelles, Pierre Krähenbühl.

3 Meldungen im Zusammenhang
«Unsere Tätigkeit in Syrien ist gut finanziert, aber die Geber dürfen die in den Medien weniger prominenten Krisen nicht vergessen», gab Krähenbühl am Freitag am IKRK-Sitz in Genf zu bedenken. So fehlten vor allem für die Arbeit im Irak 32,8 Millionen, für Kolumbien 26,7 Millionen, für den Südsudan knapp 24,9 sowie für die Demokratische Republik Kongo (DRK) weitere 10 Millionen.

Die Organisation hatte zu Beginn des Jahres die Gelder für ein Budget in der Höhe von 990 Millionen Franken erbeten. Seither seien jedoch 150 Millionen für Notfälle in Syrien, Mali, DRK, den Philippinen und Burma dazugekommen.

Krähenbühl zeigte sich vor den Medien aber zuversichtlich, die Lücken stopfen zu können, er habe von den Geberstaaten positive Signale erhalten. Mit einem grösseren Defizit sei Ende Jahr deshalb nicht zu rechnen, sagte der Direktor für operationelle Einsätze. Parallel würden aber Möglichkeiten geprüft, um die Effizienz der Organisation zu verbessern.

IKRK will vermehrt outsourcen

Das IKRK will deshalb ab dem kommenden Jahr die jährlich in Genf anfallenden Betriebskosten um 1,5 bis 2,5 Prozent senken, wie IKRK-Generaldirektor Yves Daccord auf der Internetseite des IKRK schreibt. Das würde eine Reduktion zwischen drei und fünf Millionen Franken bedeuten.

Dabei würden auch Möglichkeiten geprüft, gewisse Aktivitäten im Bereich Logistik, Informatik und Administration in andere Länder zu verschieben. So arbeiten bereits 50 Personen auf den Philippinen im Abrechnungswesen. Auch Arbeiten im Bereich Kommunikation und Ausbildung würden bereits in Argentinien, Ägypten, Kenia, Thailand und Russland ausgeführt. Am Hauptsitz in Genf wird aber nicht gerüttelt.

Kampf gegen sexuelle Gewalt

Zu den neuen Schwerpunkten der IKRK-Arbeit soll die Sexuelle Gewalt hinzukommen. Diese werde häufig unterschätzt, erklärte Operationschef Krähenbühl. Sexuelle Gewalt sei nicht nur auf den Kongo-Konflikt beschränkt, sie sei auch in Syrien, im Südsudan und in der Zentralafrikanischen Republik anzutreffen.

Im Irak, wo dem IKRK für seine Arbeit über 30 Millionen fehlen, stellt Krähenbühl vor dem Hintergrund einer wachsenden Polarisierung in der ganzen Region eine Zunahme der Gewalt fest. «Der Irak braucht die gleiche Aufmerksamkeit der Internationalen Gemeinschaft wie Syrien», fügte er bei.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Genf - Das IKRK reduziert nach dem ... mehr lesen
Die Koordination mit lokalen Partnern wie dem afghanischen «Roten Halbmond» wird momentan verbessert.
Das rote Kreuz hat massive Angriffe auf Zivilisten und gezielte Morde an Helfer in Konfliktgebieten beklagt. (Archivbild)
Genf - Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat massive Angriffe auf Zivilisten und gezielte Morde an humanitären Helfern in Syrien und anderen Konfliktgebieten beklagt. ... mehr lesen
Genf - Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) verstärkt seine ... mehr lesen
Peter Maurer, Präsident vom IKRK.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren ... mehr lesen  
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren ... mehr lesen  
Obwohl man weiss, dass Gentrifizierung oft zu Vertreibungen führt, ist der Zusammenhang nicht immer klar.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten