Demonstrant bei Protesten wegen Öcalan getötet

publiziert: Sonntag, 6. Dez 2009 / 20:22 Uhr

Diyarbakir - Im Südosten der Türkei ist ein 23-jähriger Demonstrant bei Protesten gegen die Haftbedingungen des Kurdenführers Abdullah Öcalan durch eine Kugel getötet worden. Mindestens zwei weitere Personen wurden nach Behördenangaben verletzt, darunter ein Polizist.

Öcalan hatte sich jedoch kürzlich beklagt, die Bedingungen in seiner neuen Zelle seien «schlimmer als vorher». (Archivbild)
Öcalan hatte sich jedoch kürzlich beklagt, die Bedingungen in seiner neuen Zelle seien «schlimmer als vorher». (Archivbild)
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Bereits am Samstag waren bei Protesten in der Region fünf Polizisten leicht und ein Demonstrant schwer verletzt worden. Am Sonntag gingen in Diyarbakir, der grössten Stadt des hauptsächlich von Kurden bewohnten Gebiets, rund 15'000 Menschen auf die Strasse.

Als die Polizei dem Protestzug den Weg versperrte, warfen die Demonstranten Steine und Feuerwerkskörper auf die Beamten, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Sicherheitskräfte setzten daraufhin Wasserwerfer und Tränengas ein. In der Region wurden 113 Personen festgenommen.

Öcalan nach zehn Jahren

Öcalan, der Gründers und Chef der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), sitzt auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali im Gefängnis. Nach zehn Jahren Einzelhaft waren die Haftbedingungen im November geändert worden. Der Kurdenführer darf nun Kontakt zu anderen Häftlingen haben.

Öcalan hatte sich jedoch kürzlich beklagt, die Bedingungen in seiner neuen Zelle seien «schlimmer als vorher». «Ich weiss nicht, wie viel Zeit ich diese Bedingungen aushalte, die aus mir einen halb-toten Mann gemacht haben», wurde er von seinen Anwälten zitiert.

Öcalan war nach längerer Flucht im Februar 1999 von türkischen Agenten in Kenia festgenommen und nach Imrali gebracht worden. Ein Gericht verurteilte ihn dort wenig später zum Tode; die Todesstrafe wurde später in lebenslange Haft umgewandelt.

(zel/sda)

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