Demonstrant in Beirut unter Protesten beigesetzt

publiziert: Dienstag, 5. Dez 2006 / 20:33 Uhr

Beirut - In aufgeheizter Stimmung haben tausende Menschen in Beirut die Beisetzung eines jungen Schiiten begleitet. Der Anlass wurde zu einer weiteren Kundgebung gegen die Regierung von Fuad Siniora.

Die Demonstrationen gehen weiter.
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Der junge Schiit war am Wochenende am Rande von Anti-Regierungsprotesten getötet worden. «Tod Siniora» skandierte die Menge hinter dem Sarg. «Das Blut der Schiiten kocht!» und «Unser Märtyrer wird von Gott geliebt!», rief die Menge. Demonstranten schwenkten die grüne Fahne der Amal-Bewegung.

Der Getötete war Sympathisant der Amal von Parlamentspräsident Nabih Berri. Die Amal, Hisbollah und der christliche General Michael Aoun wollen gemeinsam mit säkularen pro-syrischen Kräften die nach ihren Worten «unfähige und korrupte» Siniora-Regierung stürzen.

Die Regierung sieht in diesem Manöver dagegen einen Versuch, den Einfluss Syriens in Libanon zu stärken und die Aufklärung des Hariri-Mordes vom Februar 2005 zu verhindern. Siniora sagte am Dienstag, die Krise könne nur durch Verhandlungen und nicht durch Proteste auf der Strasse bewältigt werden.

Aufruf zur Besonnenheit

Mit einem Aufruf zur Besonnenheit versuchte ein hoher schiitischer Würdenträger die Wogen zu glätten. «Wir bieten diesen Märtyrer als Opfer für die Einheit Libanons dar», sagte Scheich Abdel Amir Kabalan. «Es ist für Schiiten verboten, Sunniten zu töten und umgekehrt, genauso wie es für Christen verboten ist, Muslime zu töten.»

Nach tagelangen Anti-Regierungsprotesten und den jüngsten Gewaltausbrüchen nach dem Tod des jungen Schiiten weckt die Lage in Libanon Erinnerungen an die Zeit vor dem Bürgerkrieg (1975-1990). Auch in der Nacht zum Dienstag gab es Zusammenstösse zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten.

Erneut wurde an Syrien appelliert. Damaskus solle «nicht länger Kräfte» unterstützen, die «Libanon und die Region destabilisieren wollen», forderten die deutsche Bundeskanzlerin Merkel und der französische Präsident Jacques Chirac bei ihrem Treffen im deutschen Mettlach.

(smw/sda)

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