«Der Krieg hinterlässt seine Spuren»

publiziert: Samstag, 8. Mrz 2008 / 08:06 Uhr

Washington - Die wiederholte Entsendung zu Kampfeinsätzen im Irak und in Afghanistan verursacht zunehmende psychische Probleme bei US-Soldaten. Je mehr Einsätze, desto mehr Probleme, ergab eine Studie der US-Armee.

Die Soldaten könnten sich zwischen den Einsätzen nicht komplett erholen.
Die Soldaten könnten sich zwischen den Einsätzen nicht komplett erholen.
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Beinahe ein Drittel jener Offiziere, die bereits zum dritten oder vierten Mal im Kampfeinsatz sind, klagten über psychische Probleme und Motivationsdefizite, wie aus der Studie hervorgeht.

Bei Offizieren im zweiten Kampfeinsatz betreffe dies nur 18,5 Prozent, bei jenen im ersten Einsatz nur zwölf Prozent.

«Der lange Krieg hinterlässt seine Spuren», urteilen die Autoren vom Gesundheitsdienst der US-Armee.

Zu kurze Ruhezeiten

Die Experten führen die Probleme auf die ihrer Ansicht nach zu langen Einsatzzeiten und zu kurzen Ruhezeiten zwischen den Einsätzen zurück.

Die Soldaten könnten sich nicht komplett erholen, bevor sie erneut entsandt werden, lautete die Schlussfolgerung.

Im vergangenen Jahr verlängerte die US-Armee wegen Personalmangels die Einsatzzeiten von zwölf auf 15 Monate. Die Zeit daheim in den USA zwischen den Einsätzen blieb konstant bei zwölf Monaten.

In der Studie wurde die Rückkehr zu zwölf Monaten Einsatz und ebensolange Erholungszeit als absolutes Minimum bezeichnet.

Schwere Rückkehr ins Privatleben

Besonders gravierend seien die Probleme der Soldaten, sich nach ihrer Rückkehr wieder ins Familienleben einzufinden. Ein Drittel habe angegeben, nach der Heimkehr eine Scheidung zu erwägen.

Als weiteres Indiz für die Belastungen werteten die Autoren die sinkende Bereitschaft der Befragten, Fehlverhalten von Kameraden bei Vorgesetzten zu melden.

Nur 41 Prozent hätten angegeben, einen Mitsoldaten für die Tötung eines unschuldigen Zivilisten im Einsatzland anzuzeigen.

Korpsgeist

Lediglich 34 Prozent gaben demnach an, die Misshandlung eines Zivilisten durch US-Soldaten zu melden.

Die Autoren der Studie vermuteten als Grund, dass die wiederholte Entsendung von Soldaten in Kampfgebiete eine Form von Korpsgeist fördere, der die Meldung von Fehlverhalten Einzelner erschwere.

(rr/sda)

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