Der Meistersekt ist kalt gestellt

publiziert: Mittwoch, 11. Mai 2005 / 16:00 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 11. Mai 2005 / 16:18 Uhr

Im St.-Jakob-Park rüstet man insgeheim zur Meisterfeier. Wenn der FC Basel heute Abend gegen St. Gallen mehr Punkte holt als Thun im Berner Derby gegen die Young Boys, sprudelt in Basel zum elften Mal der Meistersekt.

Nach siebenmonatiger verletzungsbedingter Absenz wird Murat Yakin sein Comeback geben.
Nach siebenmonatiger verletzungsbedingter Absenz wird Murat Yakin sein Comeback geben.
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"Halt, halt, wir sind noch nicht Meister", warnt Christian Gross. Dem vorsichtigen Erfolgstrainer ist das "Noch" über die Lippen gerutscht. Der Zürcher weiss, dass er bald zum fünften Mal den Meisterpokal in die Höhe stemmen kann. Zweimal (1995 und 1996) wurde er mit GC Champion, mit dem FCB wird er seinen dritten Titel nach 2002 und 2004 feiern.

Der FC Basel, der Krösus im Land mit einem Budget von über 30 Millionen Franken, hat sich -- erwartungsgemäss -- im Endspurt durchgesetzt. Fünf Siege in Serie und 18:3 Tore sowie die Ungeschlagenheit seit zehn Spielen sprechen für Klasse und Kraftreserven der Rot-Blauen.

Seit 40 Heimspielen ist der FCB im St.-Jakob-Park ungeschlagen. Letztmals verliessen die Grasshoppers am 1. Dezember 2002 nach einem 2:1 die Fussball-Kultstätte am Rheinknie als Sieger. Mit dem FC St. Gallen gastiert die zweite Mannschaft der Schweiz in Basel, die dem FCB eine Heimniederlage im neuen "Joggeli" zufügte. Die Ostschweizer entführten am 28. April 2002 mit dem 2:1 drei Zähler, als Basel seinen ersten Meistertitel in der Aera Gross zelebrierte.

Comeback von Murat Yakin

Nach siebenmonatiger verletzungsbedingter Absenz wird Murat Yakin sein Comeback geben. Der Basler Captain war letztmals am 3. Oktober 2004 mit dem Meister im Einsatz und traf beim 2:1-Sieg bei Xamax aus 30 m ins Lattenkreuz. Sechs Tage später warf der seit Wochen angeschlagene 30-jährige Abwehrchef im EM-Ausscheidungssiel in Tel Aviv gegen Israel endgültig das Handtuch. Nach einer Stunde liess sich "Muri" mit Rückenproblemen auswechseln.

Er kurierte monatelang eine hartnäckige Gesässmuskelverletzung aus. Der stämmige Verteidiger versuchte sich am 23. April erstmals wieder in der U21-Mannschaft des FCB gegen Dornach (4:4) und tastete sich sukzessive an die erste Mannschaft heran. Ob Gross seinem verlängerten Arm bereits von Beginn weg wieder vertraut, ist fraglich.

Thun mit dem letzten Aufgebot

Die Meisterentscheidung wird hinausgeschoben, wenn Runner-up Thun heute das 12. Dery gegen die Young Boys gewinnt. Doch der Elan der Berner Oberländer ist abgeklungen. Der Überraschungsteam der Saison unterlag GC daheim 2:5, päppelte sich mit dem 2:1 in St. Gallen wieder auf, verliess aber in Basel beim 1:4 als Verlierer den Platz. Die Thuner hadern immer noch mit den zwei von Nicole Petignat streng verhängten Elfmetern.

Thun trägt zudem das Handicap, auf fünf gesperrte und und womöglich zwei bis drei verletzte Spieler zu verzichten. Baykal, Aegerter, Milicevic, Cerrone und Ferreira sind gesperrt, Sinani verletzt und Pallas, Deumi und Hodzic fraglich. Damit fällt die ganze Abwehr aus. Nachwuchsspieler werden auf dem Platz stehen und auf der Ersatzbank sitzen. Trainer Urs Schönenberger wälzt zahlreiche Gedanken. YB ist zum Siegen gezwungen, wenn es seine UEFA-Cup-Chance wahrzunehmen gedenkt und das Stade de Suisse für die Europacup-Einweihung nicht dem FC Thun allein überlassen will.

Schaffhausens letztes Heimspiel?

Aufsteiger Schaffhausen steht möglicherweise vor seinem letzten Heimspiel in der Axpo Super League. Trainer Jürgen Seeberger hat ankündigt, dass seiner Mannschaft nur drei Siege zum Schluss der Meisterschaft helfen würden, um der Barrage zu entrinnen.

Der FC Zürich, der nächste Woche den U21-Internationale Steve von Bergen als Neuverpflichtung präsentieren will, tritt arg ersatzgeschwächt an und ist gedanklich wohl schon beim Cupfinal am Pfingstmontag in Basel. Trainer Lucien Favre erinnert aber auch an die UEFA-Cup-Chance und warnt vor Roten Karten, welche die Disqualifkation für den Match der Saison gegen Luzern bedeuten würden.

Aarau, das vier Punkte vor Schaffhausen klassiert ist und ein Spiel weniger ausgetragen hat, verfügt durchaus über Moral und Mittel, auch bei Xamax in La Chaux-de-Fonds zu punkten.

Basel - St. Gallen (bisherige Resultate a 1:3; h 1:0, a 1:0)
Mittwoch, 19.30 Uhr (live/SF2/Konferenzschaltung mit Thun). -- Absenzen: Carignano, Huggel und Petric (alle verletzt), Zanni (gesperrt); Agouda, Wolf (beide verletzt). -- Fraglich: Gimenez; keiner. -- Statistik: Der FCB ist seit 40 Spielen im St. Jakob-Park ungeschlagen, hat aber schon Ende April 2002 ein Spiel anlässlich seiner Meisterfeier gegen St. Gallen (1:2) verloren. Doch die Ostschweizer sind im Abschluss ineffizient und haben in den letzten fünf Partien nur zwei Heimremis (1:1 gegen Schaffhausen, 2:2 gegen YB) erreicht.

Neuchâtel Xamax - Aarau (a 2:1; 2:1, 0:0)
Mittwoch, 19.30 Uhr. -- Absenzen: keiner; Bieli, Opango (beide gesperrt), Christ, Giallanza, Wardanjan (alle verletzt). -- Fraglich: von Bergen; Bekiri, Schenker. -- Statistik: In 32 Duellen seit 1981 hat Aarau auswärts gegen Xamax nur dreimal gewonnen. Die Neuenburger bestreiten in La Chaux-de-Fonds das vierte "Heimspiel" nacheinander und schielen weiter Richtung UEFA-Cup. Aarau hat seit Andy Eglis Bestätigung als Trainer viermal in Serie gepunktet, darunter dreimal auswärts mit 1:1 (Schaffhausen, YB, GC). Die Aargauer haben als Gastteam schon achtmal remisiert, aber nur einmal vor neun Monaten beim FCZ (3:1) gewonnen.

Schaffhausen - Zürich (0:2; 2:1, 1:1)
Mittwoch, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Pesenti und Miéville (beide gesperrt), Bunjaku (verletzt); Akhalaia, Filipescu, Capria, Stanic, Petrosjan, Taini und Hohl (alle verletzt). -- Statistik: An den 21. September 2004 erinnert man sich in Schaffhausen gerne. Das 2:1 über den FCZ war der erste Sieg in bisher 13 Anläufen. Cupfinalist FCZ ist seit sechs Partien sieglos, hat aber Platz 3 in der Meisterschaft noch nicht abgeschrieben, Konstanz ist bei Zürich ein Fremdwort.

Thun - Young Boys (4:2; 3:1, 1:2)
Mittwoch, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Aegerter, Baykal, Cerrone, Ferreira und Milicevic (alle gesperrt), Sinani (verletzt); Urdaneta, Coubadja, Eugster und De Napoli (alle verletzt). -- Fraglich: Deumi, Hodzic und Pallas; keiner. -- Statistik: Thun ist und bleibt diese Saison die Nummer 1 im Berner Fussball. Mit dem letzten Aufgebot (5 gesperrte und 2 verletzte Spieler) streben die Oberländer den 11. Heimsieg an, obwohl YB nach Basel die erfolgreichste Auswärtsmannschaft stellt. Die Stadtberner haben away fünf Zähler mehr geholt als zu Hause.

Rangliste
1. Basel 31/64. 2. Thun 30/55. 3. Grasshoppers 30/43. 4. Young Boys 30/41. 5. FC Zürich 30/39. 6. Neuchâtel Xamax 28/36. 7. St. Gallen 30/32. 8. Aarau 30/30. 9. Schaffhausen 31/26.

(bert/Si)

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