Der Sprinter aus Wattwil will erneut auf das Podest

publiziert: Montag, 19. Feb 2007 / 23:14 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 20. Feb 2007 / 23:20 Uhr

Zweimal hat es Christoph Eigenmann in den vergangenen Monaten auf das Podest eines Top-Anlasses der Langlauf-Sprinter geschafft. Bei der WM in Sapporo will der Toggenburger diesen Coup wiederholen, um erneut ein solch unbeschreibliches Gefühl zu erleben.

Christoph Eigenmann: «Dieses Gefühl ist unbeschreiblich!»
Christoph Eigenmann: «Dieses Gefühl ist unbeschreiblich!»
In China erfuhr Eigenmann im März letzten Jahres, dass er vor den grossen Namen keine Angst zu haben braucht. Als Zweiter fehlte dem Toggenburger in Changchung nur wenig zum Sieg. Diesen holte er neun Monate später im Olympiastadion in München zum Auftakt der Tour de Ski nach.

«Ich schlug die ganze Elite. Es war sensationell, auf der obersten Stufe des Podestes zu stehen», freut sich Eigenmann noch immer im Rückblick. Er wusste, dass die Strecke seinen Fähigkeiten entsprach und dass er sich nach einem guten Training in einer ausgezeichneten Form befand.

Mit Bestzeit in der Qualifikation deutete der Toggenburger seine Absichten an. Mit zwei akrobatischen Einlagen nach Stürzen von Gegnern im Halbfinal sowie im Final und beherztem Einsatz kam Eigenmann zum ersehnten Triumph: «Erstmals gelang es mir, die ganze Elite zu schlagen.»

Letztlich nur die kleine Wurst

Als erster Leader der Tour de Ski blieb es dem 28-Jährigen nicht erspart, die zweite Etappe der Tour de Ski in Oberstdorf in Angriff zu nehmen. Im Neuschnee wurde der Erste zum Letzten. Eigenmann wurde als überrundeter Läufer aus dem Rennen genommen. Doch der Toggenburger schöpfte sogar aus dieser Schmach noch Kraft: «Es wäre typisch schweizerisch gewesen, sich im Schneckenhaus zu verkriechen. Ich wollte mich dieser Aufgabe stellen und wurde unter meinem Wert geschlagen. Ich fühlte mich wie ein Top-Sprinter im Radsport, der am Fusse einer langen Steigung angelangt ist.»

Letztlich sei er nur die kleine Wurst, hält Eigenmann fest, bezieht diese Aussage aber weniger auf seine Fähigkeiten über längere Distanzen als auf seine Position im Zirkel der weltbesten Sprinter. Wie bei anderen Kurzzeit-Sportlern gibt es die psychologischen Tricks und Kniffe mit Blicken aus den Augenwinkeln oder kleinen Gesten. Eigenmann lässt sich davon nicht mehr stark beeindrucken: «Seit zwei Jahren bin ich regelmässig in die Finals vorgestossen. Ich kenne meine Stärken und Schwächen. Ich verfüge über einen schnellen Start und eine grosse Endschnelligkeit.»

Zur Sicherheit des Toggenburgers trägt bei, dass er als Grenzwächter nicht mehr von der Hand in den Mund leben muss und dass unter der Leitung von Marius Beyeler zusammen mit den Biathleten Selina Gasparin und Matthias Simmen ein kleines, gut funktionierendes Team gebildet wurde.

Nichts zu verlieren

Fussball, Volleyball, Laufschule oder auch Aktivitäten mit dem Turnverein gehören zu Eigenmanns sportlichen Beschäftigungen im Sommer. Der Langläufer fühlt sich in Wattwil gut verankert und nimmt deshalb auch rege am Vereinsleben teil.

«Ich habe nichts zu verlieren», hält der Sprinter im Hinblick auf die WM fest. Auf seinen Einsatz vom Donnerstag freut sich Eigenmann, obwohl er im für die Vorbereitung wichtigen Januar gesundheitlich nicht ganz auf dem Damm war -- «ich sehe dies als Chance» -- und obwohl der Sprint an der WM in der klassischen Technik gelaufen wird: «Sapporo wird speziell sein. Die voraussichtlich flache Strecke kommt mir entgegen. Möglicherweise kann man alles im Doppelstockstoss laufen. Das ist gut für mich.»

Mit seinem Sieg in München ist für Christoph Eigenmann ein Traum in Erfüllung gegangen. Der Gang aufs Podest im mit 40 000 Zuschaern gefüllten Sapporo Dome würde für das Leichtgewicht zweifellos die ultimative Steigerung darstellen.

(von Toni Nötzli/Si)

 
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