Der Vierzigste wird am Grab gefeiert

Es war 1982, als sie, nach jahrelanger Schwangerschaft in den Bäuchen der beiden Mütter Sony und Philipps, endlich zur Welt kam. Die Geburtsdaten waren vielversprechend: 12cm, 650 MB, 74 Minuten, 44.1 kHz und 16 Bit standen auf dem Schein und der Name war CompactDisc - doch bald schon war sie nur noch als CD bekannt.
Audiophile Musikliebhaber wandten sich mit Grausen von der Silberscheibe ab, unterstellten ihr einen «kalten, sterilen» Klang und alle möglichen Klangdefizite gegenüber der Schallplatte, die von nachvollziehbar bis absurd gingen. Vor allem aber wurde von der CD das «Ritual» gekillt, dass sonst unweigerlich nötig war und dem Musikgenuss voraus ging: Nach der Auswahl der Platte wurde die LP jeweils aus dem Gestell, dann die Innenhülle aus der Cover gezogen, die Platte mit dem Mittelfinger auf dem mittigen Loch, den Daumen an der Randkante ans Tageslicht geholt. Sodann wurde die schwarze Scheibe beidhändig am Rand gefasst, wenn nötig umgedreht, so dass die gewünschte Seite oben war und sorgfältig auf dem Plattenteller abgelegt. Jetzt wurde dieser in Betrieb gesetzt und die Normalos (einen Begriff, den es damals noch nicht gegeben hatte), wischten mit einer Kohlefaserbürste den Staub ab und entluden gleichzeitig damit statische Aufladungen, die zu Knacksern führen konnten, um danach den Tonarm auf der Aussenrille abzusenken.
Wahre Freaks hingegen verzichteten auf den Schritt, denn sie senkten mit der Nadel zusammen die Nassabspielbürste ab, welche die Rillen, in denen die Tonabnehmernadel lief, mit destiliertem Wasser und Spezialzusätzen benetzte und Knistern und Knacksen verursachende Staubkörner vom tontragenden Vinyl löste.
Die CD hingegen brachte eine für so manchen unerträgliche Banalisierung und Technisierung der Musikreproduktion mit sich. Die Scheibe kurz am Ärmel abwischen, in die Lade schmeissen, Start drücken und los ging es.
Die CompactDisc war nicht aufzuhalten. Sie war einfach zu praktisch und der Platzbedarf einer Plattensammlung schrumpfte rapide, auch die CD-Player wurden immer besser und endlich konnte man auch im Auto in einigermassen akzeptabler Qualität Musik hören.
Die parallele rasante Entwicklung der Elektronik brachte es aber auch mit sich, dass es schon bald möglich wurde, immer kleinere, leichtere und billigere CD-Player zu produzieren. Wogen die Geräte am Anfang noch 10 Kilo - nicht zuletzt wegen der massiven Metallgehäuse und Schubladenkonstruktionen, die für die Ewigkeit geschaffen schienen - war es in den 90ern schon möglich, so ein Gerät locker mit einer Hand rum zu wedeln.
Dabei ging auch die sonstige Qualität der Musikanlagen Flöten. Der Spitzname all der Minilautsprecher, die seit Ende der 90er Jahren die Elektronikmärkte wie einst die Tribbles die Enterprise überrennen, ist nicht umsonst «Brüllwürfel». Und zusammen mit diesen Quäcksprechern wurden auch die MP3's populär, die nur durch das digitale Speicherformat der CD's überhaupt ermöglicht wurden und eine weitere Degradierung der Soundqualität verursachten. Dank der lausigen Kopfhörer der meisten MP3-Player (danke Sony und Apple!) hat das aber eh fast niemand gemerkt.
Hatten die damaligen Musikpuristen also recht, die beim Erscheinen der CD das Ende der (Musik-)Welt verkündeten? Nicht wirklich. Es wird heute garantiert mehr Musik in schlechterer Qualität gehört, aber gleichzeitig hat es die digitale Technik auch möglich gemacht, dass Musik in gleicher oder besserer Qualität wie vor dreissig Jahren für viel weniger Geld genossen werden kann, wenn man nur will. Zudem gibt es unterdessen Downloadportale, die Musik in einer technischen Qualität anbieten, die nur noch von den Originalbändern (und -files) in den Aufnahmestudios übertroffen werden können - wenn überhaupt. Wer also will - und es sind scheinbar wieder mehr als auch schon, kann heute Musik digital in einer Wiedergabequalität geniessen, die 1982 nicht einmal vorstellbar gewesen ist. Was wiederum Beweist, dass Weltuntergänge nicht einmal auf so begrenztem Raum wie der Musikwiedergabe stattfinden wollen.
Die CD selbst, die Auslöserin der digitalen Musik- und in der Folge auch Video-Revolution, ist selbst ein Auslaufmodell, mit einem Fuss im Orkus der technischen Geschichte. Sie ist zwar noch so knapp am Leben, aber man darf getrost davon ausgehen, dass der vierzigste Geburtstag nur noch am Grab zelebriert werden dürfte.
(Patrik Etschmayer/news.ch)

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