'Der Zwang tritt immer mehr zurück'
Wädenswil/Au – Tibor Szvircsev, Militärexperte und Mitautor der Studie Sicherheit 2004, beobachtet einen schleichenden Übergang zur freiwilligen Armee in der Schweiz.
Militär-Akademie ETH-Zürich
Die MILAK ist: Die Ausbildungsstätte für Berufsoffiziere der Schweizer Armee. Ein international anerkanntes Kompetenzzentrum für Militärwissenschaften.
www.milak.ethz.ch/
Studie Sicherheit 2004
PDF-File der Sicherheit Studie 2004.
www.ssn.ethz.ch/forschung/projekte/sicherheitsstudie.cfm
Sie will in den Bereichen Aussen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik die Meinungsbildung in der Schweizer Bevölkerung eruieren. Es ist also eine Trendanalyse, die wir hier machen.
Sie haben sich in der Studie mit den Kapiteln zur Akzeptanz der Schweizer Armee befasst. Angesichts der Äusserungen von Bundesrat Schmid zur Armee-Umstrukturierung ein brandheisses Thema. Lag dieses Jahr ein besonderer Fokus auf diesem Abschnitt?
Nein. Die Produktion war Anfang Juni abgeschlossen. Das Zusammenfallen ist reiner Zufall. Aber es ist interessant, dass sich in unserer Befragung im Februar die Debatte schon abzeichnete. Die Akzeptanz der Armee lag damals bei 58 Prozent. So tief wie noch nie seit 1991 nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Nach den Madridanschlägen im März stieg die Akzeptanz auf 66 Prozent.
Haben Sie nach der Publikation Befürchtungen, dass ihre Ergebnisse in der politischen Diskussion missbraucht werden?
Die Studie ist für die Politik eine Hilfe. Sie kann davon ausgehen, dass die Bevölkerung zweigeteilt ist. Wobei die Milizarmee nach wie vor am meisten Befürworter hat.
Sie sprechen aber von einem Generationswechsel und einem Einstellungswandel in der Diskussion um eine Berufsarmee und der Waffenhaltung.
Die Forderung nach einer freiwilligen Berufsarmee und diejenige nach einer strengeren Waffenkontrolle muss man von einander trennen. Die zweite Forderung hat mit der Angst zu tun, dass alle mit einer Waffe in der Hand herumlaufen können. Die Mehrheit der Männer befürwortet die Haltung einer Waffe zuhause. Es sind die Frauen, die diese ablehnen. Die Forderung nach der freiwilligen Armee geht in eine andere Richtung. 61 Prozent der 18 bis 29-Jährigen befürworten eine freiwillige Armee. Bei dieser Altersgruppe kann man von einer „Ja, aber ohne mich Haltung“ ausgehen.
Treten Frauen heute vehementer gegen die Waffenhaltung im Haushalt auf?
Nein, dies ist keine neue Entwicklung: Alle Daten weisen darauf hin, dass sich Frauen eher unsicher fühlen. Es kann aber gut sein, dass Männer weniger gern zugeben, dass sie sich unsicher fühlen. Da spielen auch soziologische Faktoren mit. Die Waffenangst der Frauen kann man damit erklären, dass sie die Handhabung einer Waffe nicht gelernt haben, sie wurden nicht sozialisiert. Die Waffe ist für eine Frau fremder, als für einen Mann.
Die Akzeptanz der Schweizer Armee nimmt ab. Sie war nur 1991 nach dem Ende des Kalten Krieges tiefer. Besonders unter 18-29 Jährigen. Erstaunlich, wenn man die globale Sicherheitslage betrachtet.
Wir denken, dass aussenpolitische Ereignisse auch innenpolitische Folgen haben. Beispielsweise ist durch die europäischen Friedeneinsätze im Kosovo die Akzeptanz der Armee Ende der 90er nicht nur in der Schweiz, sondern gesamteuropäisch gestiegen. Heute haben wir ein negatives Beispiel. Der „Missbrauch“ der amerikanischen Streitkräfte in Irak hat dazu geführt, dass die Akzeptanz der Armee gesunken ist. 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung will eine eigene Armee. Aber: Viele Schweizer haben das Gefühl, die Armee müsse sich neu positionieren.
Die Studie zeigt zwei Tendenzen: a) die Armee freiwillig machen, b) Berufsarmee einrichten. Erwarten sie, dass sich diese Positionen weiter verstärken?
Europaweit ist die Tendenz ganz klar: Weg von der Wehrpflicht nach dem klassischen Modell und hin zu freiwilligen Streitkräften. Der Zwang tritt in unseren liberalen Staaten auf allen Gesellschaftsebenen immer mehr zurück. Auch die Armee wird sich an die Freiwilligkeit heran schieben. Das passiert schon heute. Etwa ein Drittel der Leute übernehmen freiwillig Kaderfunktionen.
Etwarten Sie, dass die Schweiz das traditionelle Milizsystem aufgibt zugunsten einer Berufsarmee?
Aufgrund der europäischen Trends müsste man das erwarten. Aber die Schweiz ist ein militärischer Spezialfall. Für eine Berufsarmee braucht es eine Volksabstimmung, dies ist eine schwierige Hürde. Ich denke, dass es ein schleichender Prozess wird. Diejenigen Leute, die sich vom Militärdienst abmelden wollen, haben dazu heute schon Möglichkeiten genug. Die Diskussionen über die Berufsarmee werden in den nächsten fünf bis sechs Jahren aber sicher intensiver geführt. Und ich denke, dass es in rund fünfzehn Jahren so weit sein wird. Vielleicht haben wir dann nicht eine Berufsarmee im klassischen Sinn, sondern eine freiwillige Milizarmee.
Tibor Szvircsev, 37, ist seit 2001 an der Militärakademie der ETH-Zürich in Wädenswil. Er arbeitet an einer Dissertation zum Thema: Wandel von Militärorganisationen in Gesamteuropa.
Sicherheit 2004. Aussen-, Sicherheits-, und Verteidigungspolitische Meinungsbildung im Trend. Hrsg. Karl. W. Haltiner, Andreas Wenger. Forschungsstelle für Sicherheitspolitik der ETH Zürich. Zürich 27. Aug. 2004.
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