EU verschärft Ton

Der bilaterale Weg hat ausgesorgt

publiziert: Dienstag, 14. Dez 2010 / 10:01 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 14. Dez 2010 / 12:33 Uhr
Der bilaterale Weg hat für die EU-Mitgliedstaaten «klar seine Grenzen erreicht».
Der bilaterale Weg hat für die EU-Mitgliedstaaten «klar seine Grenzen erreicht».

Brüssel - Der bilaterale Weg zwischen der Schweiz und der EU geniesst bei den Mitgliedstaaten keinen Kredit mehr. Er müsse auf einen neuen Nenner gebracht werden, fordern die EU-Aussenminister in Schlussfolgerungen, die sie am Dienstag verabschiedet haben.

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Gegenüber dem ersten Entwurf von Anfang November ist die Endfassung des Positionspapiers im Ton noch etwas schärfer geworden. Zwischen den zwei Versionen liegen wochenlange Diskussionen der EU-Experten in der sogenannten EFTA-Gruppe, die sich mit der Schweiz und den weiteren Ländern der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) befassen.

Grundsätzlich werden die Beziehungen zwar als «gut, intensiv und umfassend» beschrieben. Der Beitritt zum Schengenraum, die Ausweitung der Personenfreizügigkeit auf Rumänien und Bulgarien sowie der Durchschlag am Gotthard werden als positive Beispiele erwähnt.

Bilaterale und Kohäsionsgelder

In den kritischen Kernaussagen stecken verschiedene Forderungen: So verlangt die EU von der Schweiz eine «dynamische Anpassung der bilateralen Abkommen an das künftige EU-Recht» und weitere Kohäsionsbeiträge.

Bei Letzterem erwartet die EU «einen konstruktiven Dialog mit der Schweiz bei der Überprüfung des bestehenden Mechanismus, der im Juni 2012 ausläuft». Der Rat hoffe, dass eine für beide Seiten «akzeptable Lösung» gefunden werde. Die bisherigen Beiträge im Rahmen der Osterweiterung der EU werden begrüsst.

Generelle Lösung gefordert

Der bilaterale Weg hat für die EU-Experten «klar seine Grenzen erreicht». Das «komplexe System» der bilateralen Abkommen führe zu «rechtlicher Unsicherheit» für Behörden, Dienstleister und Bürger.

Künftig müsse eine generelle Lösung für die Anpassung der Abkommen an das sich weiterentwickelnde EU-Recht, die homogene Anwendung der Abkommen sowie einen unabhängigen Kontroll- und Gerichtsbarkeitsmechanismus gefunden werden.

Eine Arbeitsgruppe mit Experten beider Lager befasst sich seit einigen Monaten mit diesen Fragen. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso gab vor Kurzem seiner Hoffnung Ausdruck, dass er bei einem «baldigen» Treffen mit Aussenministerin Micheline Calmy-Rey über «ein neues System der effizienteren und für beide Seiten befriedigenden Zusammenarbeit» diskutieren könne.

(bert/sda)

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Falsche Regierung
Nein, wenn 6 von 7 BR eine Initiative ablehnen, die das Volk dann annimmt, ist dies ok.
Wir, das Volk, müssen nicht der gleichen Meinung sein wie die Mehrheit der BRs.

Wir haben höchstens falsche Gleichgewichte im National- und Ständerat. Und dies kann bei den Gesamterneuerungswahlen korrigiert werden vom Volk.

Wenn die SVP dann 30%+ machen sollte, dafür die FDP massiv verliert, wäre mir das auch recht.
Nur einen weiteren Rechtsrutsch, FDP + SVP mit noch mehr Wähleranteil, das wäre fatal für die Schweiz. Dann können wir gleich anfangen Mauern an der Grenze zu bauen und die Umverteilung von Vermögen in die Einbahnstrasse Reiche zu leiten und sämtliche Sozialinstitutionen abschaffen.

Die EU macht diesen unfriendly takeover schon lange, scheibchenweise. Und leider machen dies vor allem auch die FDP und die unsägliche economiesuisse möglich. Gerade diese Leute würden lieber heute als morgen in die EU. Dies immer nur den Linken in die Schuhe zu schieben ist billig und kurzsichtig.
Ja denn
"Anpassung der Abkommen an das sich weiterentwickelnde EU-Recht, die homogene Anwendung der Abkommen sowie einen unabhängigen Kontroll- und Gerichtsbarkeitsmechanismus"

Klingt, als ob die EU uns unbedingt in einem unfriendly takeover in den Klub aufnehmen will, auch wenn wir dagegen sind, diesem Lotteriverein anzugehören.
Haben wir eigentlich noch Vertreter in Bern, die Willens genug sind, dieser Unverschämtheit paroli zu bieten?
Wenn's gleich aussieht, wie mit der Auschaffungsinitiative, die von sechs der sieben BR abgelehnt wurde, hat das Volk momentan die falsche Regierung. Ich hoff auf die Gesamterneuerungswahlen.
Grundsatzdebatte
Die Forderungen der EU werden immer forscher und die Meldungen - um nicht zu sagen Drohungen - erfolgen "im Stundentakt". Wie reagiert unsere hohe Politik? Wäre hier nicht im Parlament eine Grundsatzdebatte zu führen? Es kann ja nicht sein, dass wir eine gute Infrastruktur für den Transitverkehr anbieten, innert 5 Jahren Kohäsionsbeiträge im Betrag von 1 Mrd CHF bezahlen usw. und dann noch genötigt werden.
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