Der smarte Deal der Weissrussen

publiziert: Sonntag, 10. Jun 2007 / 09:49 Uhr

Niemand hat vor dem Handball EM-Playoff zwischen Weissrussland und der Schweiz mit Sergej Harbok gerechnet. 24 Stunden vor dem Anpfiff sickerte erstmals durch, dass sich die Gastgeber mit einem (politischen?) Kraftakt die Zusage eines internationalen Topskorers gesichert hatten.

Im internationalen Handballsport ist mit etwas Wille doch so manches möglich.
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Nicht nur in der Reklame eines japanischen Autoherstellers ist nichts unmöglich, sondern auch im europäischen Handballsport.

Bogdan Wenta war einst eine Fixgrösse in der polnischen Landesauswahl, ehe er nach einer nur zweijährigen Karenzfrist als «Papier-Deutscher» das Leibchen des DHB überstreifte.

Einen ähnlichen Deal planten die Russen mit Harbok. Der gebürtige Minsker lehnte deshalb in den vergangenen 24 Monaten alle weissrussischen Aufgebote ab. In der «Sbornaja» wäre an der EM in Norwegen ein Platz reserviert gewesen.

Sinneswandel für alle überraschend

Nun entschied sich der 24-Jährige überraschend gegen den mehrfachen Olympiasieger und Weltmeister.

Die Staatsbürgerschaft von Slowenien, das im EM-Playoff gegen Mazedonien ebenfalls auf den Celje-Professional setzen wollte, hatte er schon früher abgelehnt.

Matjaz Tominec, Coach in Slowenien und ein profunder Kenner der internationalen Szene, zeigte sich über den Sinneswandel Harboks ebenfalls erstaunt: «Das überrascht mich. In Slowenien erzählte er, dass er in Zukunft für Russland spielen wird.»

Vierten Absprung vermeiden

Offenbar habe man ihn aus der Heimat ziemlich beeinflusst, mutmasste Tominec. Einen vierten Absprung eines Topspielers nach Tutschkin (Russland), Klimowets (Deutschland) und Rutenko (Slowenien/Spanien) wollten die Weissrussen mit aller Macht verhindern.

«Harbok ist einer der weltbesten linken Aufbauer», urteilt Tominec. In der vergangenen Saison führte Harbok Celje zum Double. Nach der Sommerpause verdient der Aufbauer sein Geld in der Bundesliga bei Kronau/Östringen.

Kaum zu stoppen war er in der Champions League. Bis zum Achtelfinal-Out gegen Flensburg traf der Shooter über 60-mal. Gegen die Schweizer benötigte der «Rückkehrer» eine 42-minütige Anlaufzeit bis zum ersten Eintrag in der Torschützenliste.

Ein paar smarte Vorlagen und drei Treffer trug Harbok bis zum Schluss zur 33:24-Gala bei. Es wäre nicht im Sinne der Verlierer, würde er am kommenden Sonntag in Sursee wieder sein gewohntes Level erreichen.

(rr/Si)

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