Der traurige Sieg der Terroristen

publiziert: Sonntag, 9. Mrz 2003 / 21:36 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 11. Mrz 2003 / 11:56 Uhr

Der Krieg gegen den Terror geht weiter. Eben erst wurde wieder ein führendes Mitglied der El Kaida in Pakistan gefasst. Kalid Scheich Mohammed wurde demnach an einen unbekannten Ort zum Verhör gebracht und es ist mittlerweile ein offenes Geheimnis, dass bei diesen Verhören rabiate Methoden angewandt werden: Folter nennt man das. Natürlich sind die Argumente im Moment stark und nachvollziehbar. Bei solchen Leuten kann man doch nicht einfach nett fragen, da muss im Zweifel mit Elektroschocks und Schlagstöcken nachgeholfen werden. Es geht darum, neue Anschläge zu verhindern, zum Äussersten entschlossene Täter vom Morden abzuhalten. Und auch darum, die westliche, freiheitliche Zivilisation zu beschützen. Doch spätestens bei diesem letzten Satz, beginnt das argumentative Gebälk arg zu knarren. Wodurch zeichnet sich unsere westliche Zivilisation denn aus? Freiheit des Individuums, die Sicherheit der körperlichen Unversehrtheit des Einzelnen, unveräusserbare Rechte vor dem Gesetz. Da hat Folter doch keinen Platz. Egal gegen wen. Doch die Diskussionen haben angefangen. Richter reden schon davon, besonders schlimme Verdächtige härter zu verhören, wenn Notsituationen schnelle Informationen verlangen. Naja, mögen Sie sagen, solange es nur solche harte Fälle sind, ist es ja nicht so schlimm. Und ob es schlimm ist! Denn diese Folterungen sind wie ein erstes Rinnsal, dass einen Dammbruch ankündigt. Wenn erst einmal ein paar Erfolge auf diese Weise erzielt wurden, werden ehrgeizige und unter hohem Druck stehende Ermittlungsbeamte immer mehr von dieser Wunderwaffe Gebrauch machen. Notstände sind nun mal schnell definiert. Besonders wenn die öffentliche Meinung nach harten Bandagen und keiner Gnade schreit. Sollte nun die Folter wegen des Krieges gegen Terror auch bei uns erst diskutierbar, dann salonfähig und schliesslich akzeptiert werden, dann haben die Terroristen einen traurigen Sieg errungen: Sie werden dem Westen seiner Zivilgesellschaft beraubt haben und unser Kulturkreis wird wieder in Richtung Barbarei abgleiten. Und Bin Laden wird – tot oder lebendig, gefangen oder in Freiheit - gewonnen haben, während die Verlierer den Sieg feiern, ohne sich ihrer Niederlage bewusst zu sein.

(Patrik Etschmayer/sda)

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