Deutsche Eishockeyaner besiegten dominierende Slowaken

Das Vertrauen auf Spieler aus Übersee hat sich für die Slowakei, den grossen Favoriten der Vorrunde, nicht ausbezahlt. Wie bereits vor vier Jahren in Nagano droht das Verpassen der Hauptrunde. Die wegweisenden Tore für Deutschland erzielten Jürgen Rumrich in Unterzahl und Jan Benda im Powerplay in den ersten sieben Minuten des zweiten Drittels. Das 3:0 fiel 53 Sekunden vor Schluss durch Klaus Kathan ins leere Tor.

Die Slowaken dominierten die Partie zwar, vermochten den deutschen Torhüter Marc Seliger indes nicht zu bezwingen. Der 27- jährige Keeper der Nürnberg Ice Tigers war mit 29 Paraden der Held. «Vielleicht haben uns die Slowaken unterschätzt», vermutete Seliger, «andererseits schirmten die Jungs mein Tor ausgezeichnet ab.» Tatsächlich verteidigten die Deutschen wie schon an der A-WM die Abwehrzone mit einem Vier-Mann-Riegel an der eigenen blauen Linie und vor allem mit sehr viel Leidenschaft.

Die eigentümliche Personalpolitik der Slowaken zahlte sich zumindest im ersten Spiel nicht aus. Der Mix von sieben Spielern aus NHL und AHL mit den europäischen Akteuren wurde zu keiner Einheit, was nicht erstaunte, da die Übersee-Spieler erst in den letzten Stunden vor dem Spiel eintrudelten. Ein Beispiel dafür war Miroslav Satan: Der spielte am Freitagabend noch in Buffalo gegen Ottawa. Er flog in der Nacht nach Logan, Utah, von dort ging es mit dem Auto weiter nach Salt Lake. Erst um 5 in der Früh konnte Satan endlich etwas schlafen.

Den Slowaken half gegen die Deutschen auch der Einsatz von Ziggy Palffy nichts mehr. Palffy besass von den Los Angeles Kings die Freigabe zum Spielen eigentlich erst für das Sonntagspiel gegen die Letten. Beim Stand von 0:2 bei Spielhälfte hielt ihn aber nichts mehr auf der Bank zurück.

(bb/sda)