Deutscher Konzern übernimmt Good News

«Es bleibt alles so, wie es ist», versicherte Peter Schwenkow, Chef der Berliner DEAG, an einer Medienkonferenz in Zürich. DEAG übernehme zwar per sofort 90 Prozent der Anteile der Good News Production AG. André Béchir werde aber Geschäftsführer von Good News bleiben. Die Mitarbeiter des 1970 gegründeten Konzertveranstalters würden von der DEAG übernommen.
Good News war bisher je zur Hälfte im Besitz des Medienkonzerns Ringier und Good-News-Chef André Béchir. Diese bleiben mit je fünf Prozent beteiligt. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, hiess es an der Medienkonferenz.
Die Beteiligung soll durch Aktientausch realisiert werden. Good News erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von knapp 50 Millionen Franken. Mit rund 100 Veranstaltungen und 800 000 Besuchern jährlich ist Good News Marktführer in der Schweiz.

Grosse Produktionen immer teurer
Obwohl Good News im europäischen Vergleich überdurchschnittliche Erträge erziele, habe er sich zum Verkauf entschlossen, sagte Béchir. Denn es werde immer schwieriger, grosse Produktionen zu finanzieren. Nur in Zusammenarbeit können laut Béchir auch in Zukunft grosse Konzerte in der Schweiz durchgeführt werden.
Für den deutschen Konzert-Giganten DEAG ist der Kauf von Good News nicht einfach ein kleines Häppchen. «Es ist einer der wichtigsten Schritte für die Expansion in Europa», sagte Schwenkow. DEAG ist in Europa mit einem Umsatz von über 500 Millionen DM die grösste Entertainment-Unternehmung. Neben Deutschland und neu der Schweiz ist sie vor allem in Grossbritannien aktiv.
Laut Schwenkow ist die Vision der DEAG, gross zu werden in Europa - dies im Hinblick auf die zunehmende Konkurrenz aus Amerika. Der grösste Konzertveranstalter in Übersee, SFX, dringt bereits in den europäischen Markt ein. Er investierte in Schweden, Holland und England.

(sda)