Deutschland: Bald Bedarf an islamischen Religionslehrern

publiziert: Samstag, 30. Jan 2010 / 16:17 Uhr

Berlin - An Deutschlands Hochschulen sollen an eigens dafür eingerichteten Instituten islamische Religionslehrer und Imame ausgebildet werden. Der Wissenschaftsrat empfahl Bund und Ländern die Einrichtung von zwei bis drei Instituten mit dem Fach «Islamische Studien».

Im Fall einer flächendeckenden Einführung des islamischen Religionsunterrichts werden rund 2000 Fachkräfte benötigt.
Im Fall einer flächendeckenden Einführung des islamischen Religionsunterrichts werden rund 2000 Fachkräfte benötigt.
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Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) begrüsste den Vorstoss «ausdrücklich». Bislang seien «Islamische Studien» an deutschen Hochschulen nicht etabliert, was der Bedeutung der grössten nichtchristlichen Glaubensgemeinschaft in Deutschland nicht gerecht werde, erklärte der Wissenschaftsrat.

Das Gremium berät die Bundesregierung und die Landesregierungen in Fragen der Hochschulen und der Wissenschaft. An den neuen Instituten sollen neben Lehrkräften für den islamischen Religionsunterricht auch islamische Religionsgelehrte, Fachpersonal für Sozial- und Gemeindearbeit sowie der wissenschaftliche Nachwuchs für «Islamische Studien» ausgebildet werden.

700'000 muslimische Schüler

In Deutschland werden in den kommenden Jahren zahlreiche islamische Religionslehrer gebraucht. Laut Wissenschaftsrat werden an deutschen Schulen derzeit schätzungsweise 700'000 muslimische Schüler unterrichtet. Im Fall einer flächendeckenden Einführung des islamischen Religionsunterrichts, die als wahrscheinlich gilt, werden demnach rund 2000 Fachkräfte benötigt.

An den Universitäten sollen aber auch Imame ausgebildet werden. Diese für das Freitagsgebet Zuständigen kommen bislang grösstenteils aus dem Ausland.

In der Schweiz kantonal geregelt

In der Schweiz liegt die Ausbildung von muslimischen Geistlichen in der Kompetenz Kantone und ihrer Hochschulen. Der Bundesrat wolle sich nicht in die Ausbildung von Imamen in der Schweiz einmischen, schrieb die Landesregierung im vergangenen Oktober in einer Antwort auf eine Interpellation.

Im vergangenen Juli hatten Forscher eine Nationalfondsstudie zu dem Thema publiziert. Sie waren zum Schluss gekommen, dass in der Schweiz eine solche Ausbildung sowohl von den Musliminnen und den Muslimen als auch von den Behörden und Hochschulen gewünscht wird.

(fest/sda)

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