Deutschland und Argentinien im Halbfinal

Im abschliessenden Direktduell des dreifachen und des zweifachen Weltmeisters wird es noch um den Gruppensieg gehen. Hierfür reicht den Deutschen aufgrund der Tordifferenz schon ein Unentschieden aus. Der Gruppensieger darf davon ausgehen, dass er im Halbfinal nicht auf den Topfavoriten und aktuellen Weltmeister Brasilien treffen wird.

75 Minuten lang mühte sich Deutschland gegen Afrika-Meister Tunesien vergeblich ab und musste sich phasenweise dominieren lassen. Für die Wende zum letztlich komfortablen 3:0-Erfolg sorgte Michael Ballack.

Die Jungen sind im Kommen

Der Captain holte geschickt einen Foulpenalty heraus, den er selber souverän verwandelte. Die weiteren Tore erzielten der daneben nicht überzeugende Bastian Schweinsteiger (80.) nach einem perfekten Steilzuspiel von Lukas Podolski sowie der nur wenige Sekunden zuvor zu seinem zweiten Länderspiel eingewechselte Mike Hanke (88.).

Obwohl sie sich von den Afrikanern immer wieder vor grosse Probleme gestellt sahen, blieben die Deutschen erstmals seit dem 1:0-Sieg in Slowenien Ende März ohne Gegentor. Die Abwehr, in der namentlich Chelsea-Verteidiger Robert Huth im Match gegen Australien (4:3) ein Unsicherheitsfaktor gewesen war, gewann ab Mitte der zweiten Halbzeit an Stabilität. Verunsichert wirkten die Deutschen lange Zeit auch in den Angriffsbemühungen. Ballacks Effort löste den Knoten.

Nachlässige Argentinier

Die Argentinier hätten es in der Hand gehabt, gegen Australien einen Kantersieg zu landen. Nach dem 3:0 des insgesamt dreifachen Torschützen Luciano Figueroa nach 53 Minuten schalteten sie aber zwei Gänge zurück und ermöglichten es dadurch John Aloisi, der schon beim 3:4 gegen die Deutschen zweimal getroffen hatte, mit zwei weiteren Toren die Führung in der Skorerliste des Turniers zu übernehmen.

Figueroa festigte Argentiniens Sieg erst in der 90. Minute. Alle sechs Tore waren gleichsam spanische Produktionen: Aloisi spielt bei Cupsieger Osasuna, Figueroa und Juan Riquelme, der auf Foulpenalty das 1:0 erzielt hatte, bei Villarreal.

Deutschland - Tunesien 3:0 (0:0)

Köln. -- 44 377 Zuschauer (ausverkauft). -- SR Prendergast (Jam). -- Tore: 74. Ballack (Foulpenalty) 1:0. 80. Schweinsteiger 2:0. 88. Hanke 3:0.

Deutschland: Lehmann; Friedrich, Mertesacker, Huth, Hitzlsperger (68. Schneider); Deisler, Frings, Schweinsteiger; Ballack; Asamoah (62. Kuranyi), Podolski (87. Hanke). -- Bemerkungen: Deutschland ohne Kahn (Rückenprobleme).

Rangliste: 1. Deutschland 6 (7:3). 2. Argentinien 6 (6:3). 3. Australien 0 (5:8). 4. Tunesien 0 (1:5).

(mo/Si)