Deutschlands Träume geplatzt
Der WM-Traum Deutschlands ist geplatzt. Italien steht nach Treffern von Linksverteidiger Fabio Grosso und dem eingewechselten Alessandro Del Piero in den letzten Minuten der Verlängerung, die zum 2:0-Sieg gegen Deutschland führten, zum sechsten Mal in einem WM-Final.
Italien bleibt damit der grosse Angstgegner der Deutschen. Auch in der fünften WM-Partie blieben sie gegen die «Squadra Azzurra» sieglos und verpassten die Revanche für so schmerzhafte Niederlagen wie im Halbfinal 1970 oder im Final 1982.
Das Team von Marcello Lippi bestätigte hingegen die Serie, wonach Italien seit 1970 alle zwölf Jahre im WM-Final steht und verlängerte seine Ungeschlagenheit auf 24 Spiele. Der vierte WM-Titel nach 1934, 1938 und 1982 ist zum Greifen nah.
Deutsche umgestellt
Deutschlands Nationalcoach Jürgen Klinsmann hatte seine Mannschaft wegen der Sperre gegen Torsten Frings umstellen müssen. Er tat dies überraschenderweise gleich auf zwei Positionen. Neben Sebastian Kehl der den Posten von Frings übernahm, ersetzte er auch Bastian Schweinsteiger durch den gegen Argentinien überzeugenden Tim Borowski.
Kehl konnte Frings in der Defensive nicht vergessen machen, doch offensiv zeigte er einige gute Ideen und stand am Ursprung der ersten halbwegs nennenswerten deutschen Aktion, als er mit einer Flanke in der 21. Minute Lukas Podolski fand, dessen Volley weit übers Tor flog.
Deutsche bemüht
Die Deutschen waren bemüht, manchmal schienen sie sogar zu bemüht, übermotiviert. Das Spiel war geprägt von unzähligen Duellen auf engstem Raum, aus denen die Italiener öfter als Sieger hervorgingen. Der WM-Gastgeber wurde vor allem dann gefährlich, wenn er Raum vorfand und schnell kombinieren konnte. Eine Passfolge über Podolski und Miroslav Klose, die Bernd Schneider in ideale Abschlussposition brachte (34.), war eine solchen Aktion.
Dies war neben einem Flachschuss von Podolski nach einer schönen Drehung die beste Torchance der Deutschen in der regulären Spielzeit. In der Verlängerung hatte der künftige Bayern-Stürmer nochmals zwei hervorragende Möglichkeiten. In der 105. Minute verzog er seinen Kopfball nach einer Flanke des eingewechselten David Odonkor und wenig später scheiterte er mit seinem Schuss an Gianluigi Buffon.
Überragender Abwehrchef Cannavaro
Ansonsten hatte der einmal mehr überragende italienische Abwehrchef Fabio Cannavaro alles im Griff. Er agierte wieder neben dem zuletzt gesperrten Marco Materazzi und spielte eine Art Libero, der überall dort auftauchte, wo es gefährlich wurde.
Selbst ein Kopfballduell mit dem zehn Zentimeter grösseren Michael Ballack gewann der Verteidiger von Juventus Turin. Erstaunlich stark zeigte sich auch der bisher im Turnier eher unauffällige Grosso, der vor seinem Treffer zweimal gefährlich vor Lehmann auftauchte.
Aus der gesicherten Abwehr heraus, fanden die Italiener öfters als Deutschland den Weg bis vors gegnerische Tor. In Francesco Totti und Andrea Pirlo besassen sie die zwei kreativsten Spieler auf dem Feld in ihren Reihen. Totti gelangen einige interessante Bälle in die Tiefe. Nach einer Viertelstunde scheiterte Simone Perrotta nach einem langen Pass seines Römer Teamkollegen an Lehmann.
Pirlo auffällig
Pirlo fiel einerseits durch seine Standardsituationen auf, die fast immer für Gefahr sorgten. Anderseits war er der Denker und Lenker im Spiel der «Squadra Azzurra». Zumindest bis zur Verlängerung, bis die Partie unkontrollierbar wurde und nur noch ein einziges Hin und Her war.
Pirlos deutsches Pendant Michael Ballack konnte nie eine entscheidende Rolle einnehmen. Er war kein Dirigent und deshalb fehlte dem deutschen Spiel eine klare Linie. Mit dem grossen Einsatz, den die Spieler angestachelt von 65 000 Fans entwickelten, konnten sie dieses Manko teilweise aber wettmachen.
Lautstarke Unterstützung
Noch nie in 14 Spielen hatte Deutschland in Dortmund verloren und die Zuschauer machten mit lautstarker, nicht immer fairer Unterstützung alles, damit es so blieb. Auf dem Spielfeld blieb unter der Leitung des Mexikaners Benito Artchundia, der als erster Schiedsrichter der WM-Historie fünf Spiele pfeifen durfte, die Ordnung gewahrt.
Unfaire Aktionen waren selten, obwohl sich die beiden Mannschaften nichts schenkten und insbesondere in der Verlängerung ein schneller Gegenstoss auf den anderen folgte. Es waren in der letzten halben Stunde mehr Torchancen zu sehen, als zuvor während der gesamten regulären Spielzeit. Mit etwas mehr Treffsicherheit hätten auch in Dortmund in den letzten 30 Minuten fünf Tore fallen können, wie vor 36 Jahren im legendären Halbfinal in Mexiko, den Italien 4:3 gewann.
Deutschland - Italien 0:2
WM-Stadion, Dortmund. -- 65 000 Zuschauer (ausverkauft). -- SR Archundia (Mex). Tore: 119. Grosso 0:1. 120. Del Piero 0:2.
Deutschland: Lehmann; Friedrich, Mertesacker, Metzelder, Lahm; Schneider (83. Odonkor), Kehl, Ballack, Borowski (72. Schweinsteiger); Klose, Podolski.
Italien: Buffon; Zambrotta, Cannavaro, Materazzi, Grosso; Camoranesi, Gattuso, Pirlo, Perrotta; Totti; Toni (74. Gilardino).
Bemerkungen: Deutschland ohne Frings (gesperrt), Italien ohne De Rossi (gesperrt) und Nesta (verletzt). Verwarnungen: 40. Borowski (Foul). 57. Metzelder (Foul). 90. Camoranesi (Foul).
- keinschaf aus Wladiwostok 2826
grüezi Wie lasterhaft Mitleid mitunter sein kann, beweisen Sie doch gerade ... Mo, 26.12.16 20:05 - Kassandra aus Frauenfeld 1781
Vom Tode träumt ein negrophiles Schäfchen doch ständig. Wenn tausende Frauen in England ... Mi, 28.09.16 11:58 - HentaiKamen aus Volketswil 1
Kommt wieder Aber leider eine RIESEN Verlust für Leser wie mich die nicht mit dem ... Sa, 13.08.16 01:13 - keinschaf aus Wladiwostok 2826
sogar nach dem Tode hat die Kassandra noch die grösste Schnauze... jaja, diese ... Fr, 12.08.16 16:30 - Kassandra aus Frauenfeld 1781
Wow, wie hat sich die gute Kubra gemausert! Ich danke auch Ihnen ganz persönlich für die vielen harten und ... Mi, 20.07.16 20:25 - Pacino aus Brittnau 731
Übrigens, wusstet ihr schon . . . . . . dass die Foren von AZ (Wanner), 20min. und Schweizer Fernsehen ... Mi, 29.06.16 15:20 - PMPMPM aus Wilen SZ 235
Und jetzt? Ist noch online...? Liebes news-Team, schade ist die Situation so, dass etwas aufhören ... Di, 28.06.16 22:43 - kubra aus Berlin 3232
Danke für die gelebte Pressefreiheit. Damit mein ich durchaus auch den ... Di, 28.06.16 16:09