Die Anreize im Gesundheitswesen müssen verbessert werden

publiziert: Freitag, 15. Okt 2010 / 08:51 Uhr / aktualisiert: Montag, 18. Okt 2010 / 07:51 Uhr
Zwar muss auch künftig die Notfallversorgung überall gewährleistet sein, für den Gang zum Spezialisten kann dem Patienten aber auch ein gewisser Weg zugemutet werden.
Zwar muss auch künftig die Notfallversorgung überall gewährleistet sein, für den Gang zum Spezialisten kann dem Patienten aber auch ein gewisser Weg zugemutet werden.

Die Frage der Woche Lautet: Die Krankenkassenprämien wachsen unvermindert. Wie kann unser Gesundheitswesen reformiert werden, so dass es nicht unerschwinglich wird? Heute der Beitrag von Michael Köpfli, Berner Stadtrat und Vorstandsmitglied der Grünliberalen Schweiz.

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Die obligatorische Krankenversicherung mit ihrem solidarischen Grundsatz ist zweifellos eine grosse Errungenschaft der Schweiz und sollte deshalb nicht in Frage gestellt werden. Allerdings müssen sowohl die Anreize für die Versicherten wie auch die für die behandelnden Ärzte und Spitäler dringend verbessert werden, sonst ist die obligatorische Krankenversicherung in ihrer heutigen Form mittelfristig nicht mehr finanzierbar.

Die Anreize müssen so ausgestaltet sein, dass sowohl der Patient wie auch der behandelnde Arzt ein Interesse daran haben, eine möglichst kostengünstige Partnerschaft einzugehen. Zentral dafür ist, dass beide bestrebt sind, durch Prävention Gesundheitskosten möglichst ganz zu vermeiden und auch im Krankheitsfall nur die tatsächlich notwendigen Behandlungen durchzuführen.

Dies ist heute leider oft nicht der Fall. Der Patient hat – sobald seine Franchise aufgebraucht ist – kaum mehr einen Anreiz auf aufwändige und teure Behandlungen zu verzichten. Genauso wenig wie der Arzt, welcher an der Behandlung verdient. Das grösste Problem aber ist, dass die behandelnden Ärzte und Spitäler teilweise nicht einmal über die vollständigen Informationen verfügen, wo und wie der Patient sonst noch behandelt wurde oder wird.

Managed-Care Modelle sind eine Möglichkeit, diese Fehlanreize zu beseitigen und vor allem den Informationsfluss zwischen den behandelnden Ärzten zu verbessern. Damit die Popularität dieser Modelle weiter steigt, ist es zwingend, dass eigenverantwortlich handelnde Krankenversicherte künftig noch stärker von niedrigeren Prämien profitieren können, respektive dass die Versicherten, welche an der freien Arztwahl festhalten dafür bezahlen müssen, bspw. mit einem höheren Selbstbehalt.

Daneben müssen wir uns aber auch anderen, teilweise unangenehmen Problemen stellen, etwa der Spitaldichte. Zwar muss auch künftig die Notfallversorgung überall gewährleistet sein, für den Gang zum Spezialisten kann dem Patienten aber auch ein gewisser Weg zugemutet werden.

(von Michael Köpfli/news.ch)

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