Überhöhte Erwartungen

Die Facebook-Blase droht zu platzen

publiziert: Freitag, 27. Jul 2012 / 23:19 Uhr / aktualisiert: Samstag, 28. Jul 2012 / 00:36 Uhr
Erstangebote sind meist eindeutig zu teuer, urteilen Analysten.
Erstangebote sind meist eindeutig zu teuer, urteilen Analysten.

Hamburg - Facebook wollte im Frühjahr mit seinem Börsengang eine neue Ära von sozialen Medien einleiten und damit neben Microsoft, Google und Apple Paroli bieten. Den hohen Erwartungen konnte der Internet-Konzern aber nicht gerecht werden.

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Der Aktienkurs hat mittlerweile 26 Prozent seines ursprünglichen Wertes eingebüsst. Laut Finanzexperten könnte die Social-Media-Blase bald platzen, denn Facebook ist mit seinen Problemen nicht alleine. Aufgrund dieser dramatischen Verluste prognostizieren jetzt einige Analysten einen Zusammenbruch wie im Jahr 2000.

Anpassung steht bevor

In den letzten 14 Monaten haben vier prominente börsennotierte Unternehmen den gesamten Internet-Sektor in Aufregung versetzt. Der Kurs von Facebook ist seit dem Börsenstart im Mai um mehr als ein Viertel gesunken. Der Spielehersteller Zynga, der für Facebook-Spiele wie FarmVille verantwortlich ist, verzeichnet ein Minus von 69 Prozent. Ähnlich kritisch steht es um die Rabatt-Plattform Groupon, die 66 Prozent eingebüsst hat.

«Das Grundproblem sind nicht die Geschäftsmodelle, sondern das Auseinanderdriften von Erwartungen. Das erstmalige öffentliche Anbieten von Aktien an der Börse war bei diesen Unternehmen zu teuer. Um die Erwartungen zu erfüllen, müssten sie noch stärker wachsen als zuvor», sagt Alexander Braun, Analyst bei Montega, gegenüber pressetext. Der Experte sieht zwar Paralellen zum Dotcom-Crash von 2000, er glaubt aber, dass der Markt diesmal das Bewertungsniveau anpassen wird.

Ablaufdatum spätestens 2014

Es könnte jedoch durchaus schlimmer kommen. In einer Prognose geht das Finanzberatungsunternehmen Gartner davon aus, dass die IT-Blase bis 2014 platzen wird: «Erst ist der Consumer-Markt dran, kurz darauf folgen Enterprise-Anwendungen für Social Networking.» Wenn sich Software-Riesen wie Microsoft, IBM und Google in diesem Markt festsetzen, könnte es laut den Analysten das Aus für viele kleine und unabhängige Social-Networking-Anbieter bedeuten.

Obwohl auch die globale Wirtschaftskrise den betroffenen Unternehmen zugesetzt hat, kann man davon ausgehen, dass etwa Facebook zusätzlich weit unter Marktdurchschnitt liegt: Neue Unternehmen konnten laut dem Analysten Scott Sweet im Durchschnitt um 14 Prozent zulegen. Einer der grössten Faktoren, die bei der Überbewertung mitgespielt haben, dürfte die anfängliche Euphorie bei den Nutzern der sozialen Netzwerke sein.

«Das Unternehmenskonzept dieser Konzerne hat in Industrien mit einer niedrigen Einstiegsschwelle keinen Sinn. Deswegen sind die Kurse dermassen eingebrochen», so Sweet.

(bert/pte)

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