Die Grünen fordern eine ganzheitliche Gesundheitspolitik

Für die Grünen darf sich die gesundheitspolitische Debatte nicht länger fast ausschliesslich um Kostenfragen drehen. Entscheidend sei, was die Menschen gesund oder krank mache, sagte Co-Präsidentin Ruth Genner in Bern: Voraussetzung für ein gesundes Leben seien intakte ökologische und soziale Lebensbedingungen.

Dazu gehörten saubere Luft, gute Wohn- und Arbeitsbedingungen sowie eine gesunde Ernährung, heisst es im Positionspapier. Für alle Vorhaben brauche es eine Gesundheitsverträglichkeitsprüfung.

Nach Ansicht der Grünen muss die Komplementärmedizin vermehrt gefördert und von den Kassen abgegolten werden. Dringend nötig sei eine Aufwertung der Pflegeberufe. Die Grünen fordern auch eine bessere Information der Patienten und die Förderung der nichtmedikamentösen Forschung.

Weiter unterstützen die Grünen die Forderung der SP-Initiative nach Abschaffung der Kopfprämien und nach Prämienbefreiung für die Kinder. Das Ziel müsse eine nationale Einheitskasse sein, sagte Nationalrätin Anne-Catherine Ménétrey (VD).

Nach Meinung der Grünen sind Gesundheitskosten von 43 Milliarden Franken (10,7 Prozent des BIP) für die reiche Schweiz nicht zu viel. Sparpotenziale böten unter anderem eine bessere Planung, die Aufhebung des Vertragszwangs für Spezialärzte, Einkommensplafonds für Ärzte mit Privatpraxis im Spital, Parallimporte billiger Medikamente und die Förderung der Generika-Abgabe.

(bert/sda)