Die PDS befindet sich nach turbulentem Parteitag in neuer Krise

publiziert: Sonntag, 13. Okt 2002 / 16:18 Uhr

Gera - Die deutsche PDS hat sich an ihrem Parteitag in Gera in eine neue schwere Krise manövriert. Die Wiederwahl von Parteichefin Gabi Zimmer und die Ausrichtung auf einen schärferen linken Kurs führte zu innerparteilichen Protesten.

Dietmar Bartsch, PDS
Dietmar Bartsch, PDS
Noch am Wochenende kündigten prominente Reformer wie die Bundestagsabgeordnete Petra Pau und der bisherige Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch der Vorsitzenden die Zusammenarbeit auf. Die Landesverbände Berlin und Mecklenburg- Vorpommern beklagten, es fehle die Rückendeckung für ihre Regierungsbeteiligungen.

Zimmer beschwor die Einheit der Partei und warnte vor Flügelbildungen. Viele der Reformer traten bei den Vorstandswahlen dennoch nicht mehr an.

Die 47-jährige Zimmer war in einer Kampfabstimmung gegen den bisherigen Bundestags-Fraktionschef Roland Claus mit 69,2 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt worden.

Nach stundenlanger Debatte stimmten die Delegierten zudem einem Initiativantrag der Parteichefin mit grosser Mehrheit zu. Darin plädiert Zimmer für eine Öffnung gegenüber der ausserparlamentarischen Opposition.

Zugleich betont sie, die Arbeit der PDS in den Regierungen von Berlin und Mecklenburg-Vorpommern sei hinter den Erwartungen vieler Wähler zurückgeblieben. Für Zimmer geht es um die Frage, ob sich die PDS künftig auf ein ostdeutsches sozialdemokratisches Projekt reduziere oder als bundesweite linke, sozialistische Partei entwickle.

(sda)

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