Die Parteien tun alles, um in die Schlagzeilen zu kommen

publiziert: Donnerstag, 7. Aug 2008 / 11:02 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 7. Aug 2008 / 13:13 Uhr

Bern - Mit zwei Medienkonferenzen innerhalb von zwei Tagen hat die CVP Anfang Woche gezeigt, dass sie im Sommerloch Terrain besetzen will. Auch die SVP machte sich Gedanken, wie sie sich in der Sommerpause am besten in Szene setzen kann.

Dieser Sommer hat mit der Affäre Nef/Schmid und der Affäre Gaddafi unerwartete Themen gebracht. Bild: Medienkonferenz einer grossen Volkspartei.
Dieser Sommer hat mit der Affäre Nef/Schmid und der Affäre Gaddafi unerwartete Themen gebracht. Bild: Medienkonferenz einer grossen Volkspartei.
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Für den ehemaligen Bundeshauskorrespondenten und Medienkenner Georges Plomb hat sich der Rhythmus der Sommer-Medienkonferenzen in den letzten 15 bis 20 Jahren intensiviert. Die grossen Parteien machten den Einruck, dass sie immer etwas in Vorbereitung hätten.

Keine Ferien

«Wir arbeiten an unseren Themen, egal ob im Sommer oder während des Rests des Jahres», sagt Markus Zollinger, stellvertretender Mediensprecher der SVP. Er sei seit fünf Jahren im Amt und seine Partei habe sich während dieser Zeit noch nie in den Ferien befunden.

Bei der CVP ist die Taktik noch ausgereifter. «Wir haben an den Präsidiumssitzungen vor den Ferien eine Reihe von Beschlüssen gefasst, die wir jetzt während des Sommers kommunizieren», sagt Alexandra Perina-Werz, die Sprecherin der CVP.

Deshalb habe die CVP drei Medienkonferenzen terminiert; eine über die Einbürgerungen Anfang Juli und zwei zur Bildung und zu den Managerlöhnen diese Woche. Gemäss Georges Plomb hängt der Einfluss und die Wirksamkeit dieser Medienoffensive stark von den Themen ab.

Gute Themen im Angebot

Schule und Bildung seien immer tragende Themen, so Plomb. Ihnen wenige Tage vor dem Schulbeginn eine Pressekonferenz zu widmen, sei geschickt. Wenn man gute Themen zu verkaufen habe, sei dies im Sommer leichter, meint man bei der CVP.

Bei der SP und bei der FDP gibt es keine spezielle Taktik zum Ausfüllen des Sommerlochs. Man werde über Sachen berichten, wenn es sich anbiete, meint SP-Sprecher Jean-Yves Gentil. Man sei daran, intern gewisse Positionen der Partei zu verbessern, meint Gentil mit Blick auf das nicht unumstrittene Sicherheitspapier der SP.

Auch bei der FDP benützt man die Sommerpause, um Grundsatzarbeit zu leisten, wie Isabelle Moret, eine der Vizepräsidentinnen der Partei, sagte. «Mediale Coups und ausgefallenen Ideen interessieren uns nicht.»

Medienwirksame Sommer-Auftritte

Damit zielt die Waadtländerin auf die medienwirksamen Sommer-Auftritte der Parteipräsidenten von SVP, CVP und SP. Toni Brunner und Christophe Darbellay schossen öffentlich gegen Bundesrat Samuel Schmid, Christian Levrat schlug sogar die Abwahl von Bundesräten vor.

Dieser Sommer habe mit der Affäre Nef/Schmid und der Affäre Gaddafi eine unerwartete Anhäufung von Ereignissen gebracht, welche die Partei zu Reaktionen herausgefordert hätten, meint Plomb. Zusammen mit der Absicht, die Medienszene zu beherrschen, sei das diesjährige Sommerloch damit stark relativiert worden.

(Thibault Castioni/sda)

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