Federer ohne Probleme in Basel
Die Rückkehr des Superstars
publiziert: Dienstag, 2. Nov 2010 / 00:00 Uhr

Nach der Final-Niederlage im Vorjahr gegen Novak Djokovic hat «tout Basel» ein Jahr auf die Rückkehr von Roger Federer gewartet. Chronik eines ganz normalen Federer-Arbeitstages in seiner Heimat.

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16.30 Uhr: Während im Innern des Stadions alles für die Eröffnungszeremonie vorbereitet wird, warten vor dem Spielereingang rund 400 Personen auf den Helden. Beide Strassenseiten sind voll gesäumt, Dutzende Fotografen und Kameraleute warten, mehrere Sicherheitsleute verhindern ein zu grosses Chaos. Als ein Luxuswagen der Marke Maybach vorfährt, geht ein erwartungsvolles Raunen durch die Menge. Als ein älteres Ehepaar aussteigt, sind sogar vereinzelte Pfiffe der Enttäuschung zu hören.

16.45 Uhr: Selber am Steuer und mit Coach Severin Lüthi auf dem Beifahrersitz, fährt der Champion vor, eine Mütze bietet immerhin etwas Schutz. Er steuert seinen Wagen so nahe es geht, bis unmittelbar vor den Eingang. Kameras und Handycams werden gezückt, alle mit dem einen Ziel, ein Bild ihres Idols zu erhaschen. Schlicht unvorstellbar, dass der Aufruhr bei irgendeinem anderen helvetischen Sportstar auch nur halb so gross wäre.

18.11 Uhr: Der stimmgewaltige britische Tenor Paul Potts verlässt nach dem Ende der Eröffnungszeremonie, in der er unter anderem «Time to say goodbye» intoniert hat, die Arena. Viele Zuschauer nützen die Chance, sich vor Beginn des Hauptmatches ein letztes Mal zu verpflegen.

18.30 Uhr: Hinter Alexander Dolgopolow betritt Roger Federer die Arena. Ohrenbetäubender Applaus begrüsst den Maestro, man wähnt sich an einem Popkonzert.

18.51 Uhr: Federer gewinnt einen «Hochgeschwindigkeitsballwechsel», schafft aber das Break nicht, Dolgopolow führt 3:2.

18.59 Uhr: Federer schafft mit einem zauberhaften Stoppvolley das Break zum 4:3 und ballt erstmals die Faust. Gewaltiger Applaus begleitet ihn zu seinem Stuhl.

19.04 Uhr: Ältere Damen initiieren beim Seitenwechsel ein «Let's go Roger, let's go», in das Tausende einstimmen. Der Star enttäuscht nicht und verwertet wenig später den zweiten Satzball. Gespielt sind erst 26 Minuten, kaum ein Zuschauer verlässt seinen Platz, zu gross ist die Angst, etwas zu verpassen.

19.11 Uhr: Eine Vorhand von Dolgopolow landet im Out, das «Top oder Flop»-Spiel des Ukrainers weist immer mehr Schwächen auf, Federer geht erneut mit Break 1:0 in Führung.

19.22 Uhr: Federer führt 3:2, ist absolut ungefährdet und doch begleitet ihn rhythmisches Klatschen auf den Court zurück. Die Fans wollen noch etwas mehr Magie sehen und bekommen sie auch geboten. Bis zum Matchende gibt Federer nur noch drei Punkte ab, die Stimmung ist aber etwas bedrückt, als Dolgopolow die Partie nicht zu Ende spielen kann, weil er sich den Knöchel übertritt.

20.10 Uhr: Federer erscheint zur Pressekonferenz und kann zufrieden resümieren: «Solche Gegner sind im Normalfall in den ersten Runden die Schwierigsten, weil sie einfach rausgehen, viel riskieren und einem wenig Zeit geben. Ich hatte ihn bei meinen Aufschlag-Games aber sicher im Griff und war auch bei den Grundlinienduellen am Drücker. Ich bin happy, hätte mir aber natürlich ein anderes Ende gewünscht.»

Resultate/Programm:
Basel. Davidoff Swiss Indoors (1,755 Mio Euro/Halle). Einzel. 1. Runde: Roger Federer (Sz/1) s. Alexander Dolgopolow (Ukr) 6:4, 5:2, 15:15 w.o. (Knöchel übertreten). Robin Haase (Ho) s. Stéphane Bohli (Sz) 6:4, 6:3. John Isner (USA/8) s. Michael Llodra (Fr) 4:6, 7:5, 6:3.

Doppel. 1. Runde: Eric Butorac/Jean-Julien Rojer (USA/Holländische Antillen) s. Robert Lindstedt/Horia Tecau (Sd/Rum/3) 7:6 (8:6), 6:4. Lukas Dlouhy/Radek Stepanek (Tsch) s. Simon Aspelin/Paul Hanley (Sd/Au/4) 6:4, 2:6, 10:6.

Das Programm vom Dienstag. Centre Court. 14.00 Uhr: Janko Tipsarevic (Ser) - Denis Istomin (Usb). 16.00 Uhr: Yen-Hsun Lu (Taiwan) - Richard Gasquet (Fr). 18.00 Uhr: Ernests Gulbis (Lett) - Novak Djokovic (Ser/2). 20.00 Uhr: Marco Chiudinelli (Sz) - Marin Cilic (Kro/6) gefolgt von Jan Hajek (Tsch) - David Nalbandian (Arg). -- Platz 2. 14.00 Uhr: Santiago Giraldo (Kol) - Karol Beck (Slk), gefolgt von Viktor Troicki (Ser) - Michael Berrer (De), gefolgt von 2 Doppeln und Xavier Malisse (Be) - Andrej Golubew (Kas).

 

(Marco Keller, Basel/Si)

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