Die SBB-Homepage funktioniert wieder

Der Zugriff auf SBB-Online sei seit Freitagabend wieder gewährleistet, sagte SBB-Sprecher Jean-Louis Scherz gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Pro Tag besuchen rund 50 000 Personen die Homepage der SBB. Gegen eine Million Abfragen - etwa zu Fahrplänen und Preisen - werden dabei getätigt.

Während mehreren Tagen trafen zahlreiche Mails mit Virusanhängen des Typs Sobig.F auf die Firewall des SBB-Internet- und Mailsystems. Dies führte zu grossen Engpässen bei der Datenverarbeitung. Der Zugriff auf die Homepage war dadurch eingeschränkt, und im E-Mail-Verkehr kam es zu grossen Verzögerungen.

Von Problemen verschont blieb die Bundesverwaltung. Am Freitagmorgen seien zwar einige Sobig.F-Mails eingetroffen, sagte Claudio Frigerio, Sprecher des Bundesamtes für Informatik und Telekommunikation, auf Anfrage. Bis am Mittag sei jedoch ein Filter installiert worden, der diese Mails abgehalten habe.

Die weltweiten Computerprobleme der vergangenen Tage wurden mehrheitlich durch das Virus Sobig.F ausgelöst. Am Freitagabend fand - die Experten hatten dies erwartet - ein neuer Angriff statt. Die Auswirkungen waren jedoch geringer als erwartet.

Sobig.F gilt als schnellster E-Mail-Wurm aller Zeiten. Er nutzt die befallenen Computer, um zahllose Massenmails - so genannte Spam - zu versenden. So können einzelne E-Mail-Konten innerhalb weniger Stunden mit mehreren Tausend Meldungen überschwemmt werden. Das Virus kann damit Server zum Absturz bringen und die Geschwindigkeit des Computers reduzieren.

Der Sobig-Wurm verbirgt sich in einem E-Mail-Anhang. Er versendet sich unter falschem Namen und kann dem Nutzer daher unverdächtig erscheinen. Erkennbar ist er an der Betreff-Zeile, in der Worte wie Thank you, Details und Applications stehen.

(rr/sda)