Die Unabhängigkeit der Wirtschaftsprüfer soll verbessert werden

Nach dieser Ankündigung zog die grosse Kammer mit 104 zu 64 Stimmen eine Motion von Johannes Randegger (FDP/BS) einer parlamentarischen Initiative von Rudolf Strahm (SP/BE) vor. Anlass für die Vorstösse waren Wirtschaftsskandale in den USA (Enron), aber auch in der Schweiz. Genannt wurden Swissair und die Waadtländer Kantonalbank.

Strahm verlangte mit seiner Initiative, dass eine Revisionsfirma keine Beratungsmandate für die kontrollierte Gesellschaft ausüben darf. Zudem sollten die Revisionsgesellschaften alle drei Jahre ausgewechselt werden. Sie könnten auch durch Losentscheid vom Staat bestimmt werden.

Bundesrätin Metzler anerkannte den Handlungsbedarf. Die Unabhängigkeit der Revisionsstellen solle in einem vorgezogenen separaten Bundesgesetz geregelt werden. Bis Ende 2004 werde auch ein Bundesgesetz über die Rechnungslegung der Unternehmen dem Parlament unterbreitet.

Mit seiner Initiative wollte Strahm den Filz zwischen Unternehmen und Revisoren durchschneiden. Heute könnten die Kontrollierten ihre Kontrolleure wählen. Mit ihren gut bezahlten Beratungsmandaten verlören die Wirtschaftsprüfer ihre Unabhängigkeit. Sie würden sich hüten, einen Kunden zu vergraulen.

Randegger entgegnete, ein striktes Beratungsverbot für die Revisionsstellen wäre für die kleinen und mittleren Unternehmen untragbar. Wirtschaftsprüfung und Beratung, beispielsweise in Steuer- oder Wettbewerbsfragen, seien nicht zu trennen.

(bsk/sda)