Couchepin für längere Dauer der Legislatur

«Die Wahlen beeinflussen zu viel»

publiziert: Sonntag, 14. Nov 2010 / 08:47 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 14. Nov 2010 / 11:16 Uhr
Pascal Couchepin will weniger Wahlen.
Pascal Couchepin will weniger Wahlen.

Bern - Als Rezept gegen Reformstau bringt alt Bundesrat Pascal Couchepin längere Amtszeiten für Parlamentarier ins Spiel. Statt alle vier Jahre könnte das Parlament alles sechs Jahre neu gewählt werden - «damit zwischen den Wahlen mehr Zeit für politische Arbeit bleibt.»

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Viele Reformen würden bereits im Parlament scheitern, weil die Parlamentarier vor den Wahlen keine unpopulären Entscheide fällen wollten, sagte Couchepin im Interview mit dem «SonntagsBlick». Jüngste Beispiele sind zwei Vorlagen, die Couchepin als Innenminister noch selbst aufgegleist hat: die 11. AHV-Revision sowie das Sparpaket für das Gesundheitswesen.

«Die Wahlen beeinflussen zu viel. Das ist verständlich, denn die Leute wollen wieder gewählt werden», sagt der ehemalige FDP-Bundesrat, der im Sommer 2009 zurückgetreten war. Bei gewissen Parteien gebe es zudem «mehr Ruhm zu ernten, wenn man Nein sagt», als mit gemeinsamen Lösungen.

Mehr sachbezogene Entscheide

Eine längere Legislatur würde laut Couchepin mehr Zeit geben, solche gemeinsamen Lösungen zu erarbeiten, deren Vorteile man nicht sofort bemerke. Damit gäbe es mehr sachbezogene und weniger wahltaktische Entscheide.

Beispielsweise könne ein für die Wirtschaft oder Politik wichtiges Sparprogramm «nicht ein paar Monate vor den Wahlen» vorgelegt werden. Da habe man nur die Nachteile und werde dafür abgestraft. Es brauche Zeit zu beweisen, «dass die Vorteile überwiegen».

(fkl/sda)

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Der König spricht
Roi Couchepin kann das plappern nicht lassen.

Allerdings muss ich jetzt tatsächlich mal gutheissen was er da sagt.
Unsere Parteien, bzw. die Politiker sind kaum noch fähig Entscheide zu treffen, die nicht mit Wahlkampf zu tun haben. Nach den Wahlen wird noch maximal ein bis eineinhalb Jahre vernünftige Politik gemacht, danach haben nur noch alle Taktik und die nächsten Wahlen im Kopf.
Eine sechsjährige Legislaturperiode fände ich gut. Oder wenigstens auf 5 Jahre erhöhen, wie dies ja in vielen Kantonen schon geschehen ist.
Einschränkung der direkten Demokratie
Der Vorschlag ist etwa so, wie er politisiert hat, einfach aus dem hohlen Bauch heraus. Gute Politiker müssen auch unpopuläre Entscheide treffen und sie halt dem Volk erklären können. Eine Verlängerung der Legislatur birgt die grosse Gefahr, dass unfähige Politiker zu lange auf ihrem Sessel sitzen können. Parteipolitik besteht (leider) immer aus Taktik, ob nun Verhinderungstaktik, Wahltaktik usw, leider aber ist sie nur selten im Interesse des Landes. Wahltag ist eben Zahltag, da nützt es höchstens dem Parlamentsmitglied, wenn der "Arbeitsvertrag" verlängert wird. Wichtiger wäre es, unser politisches System zu überdenken, damit wieder regiert und nicht, wie vielfach passiert, bloss reagiert wird. Die direkte Demokratie darf aber nicht eingeschränkt werden!
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