Die einzige Frau solls richten

publiziert: Freitag, 23. Mrz 2007 / 00:00 Uhr / aktualisiert: Freitag, 23. Mrz 2007 / 00:20 Uhr

Am Sonntag, dem ersten WM-Tag der Schwimmer, werden in Melbourne gleich alle acht selektionierten Schweizer im Einsatz stehen. Die grössten Erwartungen liegen einmal mehr auf Flavia Rigamonti, der einzigen Frau im Kader, und auf Dominik Meichtry, der sich seit Monaten einer starken Form erfreut.

Flavia Rigamonti wird am ehesten eine Medaille zugemutet.
Flavia Rigamonti wird am ehesten eine Medaille zugemutet.
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Wenn in der Rod-Laver-Arena in Melbourne Finals anstehen, so geschieht dies häufig mit Schweizer Beteiligung.

Lange Zeit hatte Martina Hingis praktisch ein Abonnement auf die Teilnahme am Endspiel des Australian Open, zuletzt war es Roger Federer. Allerdings ist an besagter Stätte ab Sonntag während einer Woche nicht Tennis, sondern Schwimmen angesagt.

Deshalb ist eidgenössische Präsenz bei den Entscheidungen am Abend weit weniger wahrscheinlich. Ein Finalplatz, zwei Halbfinal-Teilnahmen und 30 Prozent persönliche Bestzeiten, so lautet die eher vorsichtige Zielsetzung von Swiss Swimming für die Titelkämpfe in Australien.

Erinnerungen an Montreal?

2005 in Montreal war Flavia Rigamonti in Eigenregie dafür verantwortlich, dass sich die Verbandziele für die damalige Fünfer-Delegation (1 Medaille, 1 Finalplatz) erfüllten.

Die 25-jährige Tessinerin gewann in Kanada als Zweite über 1500 m Crawl ihre zweite WM-(Silber-)Medaille auf der Langbahn, über 800 m (4. Platz) fehlten ihr zu einer weiteren Auszeichnung nur 0,88 Sekunden.

In Melbourne steht Rigamonti übermorgen Sonntag zunächst über 400 m im Einsatz, tags darauf folgen die 1500 m (Final am Dienstag) und zum Abschluss am Samstag die 800 m.

Alles plangemäss bei Rigamonti

Rigamonti stiess erst am Donnerstag zum Schweizer Team. Die Woche davor trainierte sie unter der Leitung ihres Uni-Coachs Steve Collins nördlich von Brisbane in Noosa, zusammen mit WM-Teilnehmern anderer Länder, die ebenfalls an der Southern Methodist University in Dallas studieren.

Seit den Kurzbahn-EM in Helsinki, wo sie wegen Prüfungsterminen nicht optimal vorbereitet schwamm, lief bei Rigamonti laut Aussagen aus dem Umfeld alles plangemäss.

Erreicht sie ihr - wie an allen Langbahn-Weltmeisterschaften zuvor - gewohntes Rendement, darf die Final-Teilnahme auf den beiden längeren Distanzen nur ein Zwischenziel sein. In der Meldeliste zumindest wird Rigamonti über 800 m als Achte und über 1500 m als Vierte geführt.

Erster WM-Final für Meichtry?

Dominik Meichtry wartet im Gegensatz zu Rigamonti, die seit einem Jahrzehnt zur absoluten Weltspitze gehört, noch auf den endgültigen Durchbruch.

An den Weltmeisterschaften in Barcelona (2003) und Montreal sowie dazwischen an den Olympischen Spielen in Athen erreichte der 22-jährige St. Galler zwar immer souverän den Halbfinal, doch die Hürde in die Runde der letzten acht überwand er nie.

«Es war ein mentales Problem. Ich war jeweils mit der Halbfinal-Teilnahme schon sehr zufrieden. Doch seit letztem Jahr will ich mehr», sagte Meichtry, der im letzten halben Jahr in Amerika hervorragend schwamm.

Der Berkeley-Student verpasste an den College-Meisterschaften den Titel über 200 Yard Crawl (rund 183 Meter) als Zweiter nur ganz knapp. Meichtry schlug dabei mit der neuntbesten je über diese Strecke geschwommenen Zeit an.

Novy muss wohl Rekorde unterbieten

Wie Meichtry qualifizierte sich auch Flori Lang (24) in Montreal für die Halbfinals (über 50 m Rücken), als 14. aller gemeldeten Teilnehmer in dieser Disziplin muss gleiches wieder das Ziel sein.

Neben dem Zürcher wird auch Teamsenior Karel Novy (26) das Überstehen einer Runde zugetraut. Dafür müsste der in Wallisellen wohnhafte Waadtländer wohl über 50 wie 100 m Crawl seine Schweizer Rekorde unterbieten.

Diese Bestmarken hält Novy, der vor zwei Jahren aus Studiengründen auf die WM verzichtet hatte, allerdings bereits seit 2004 (50 m) und 2000 (100 m).

Die Einsätze der WM-Debütanten Damien Courtois (19), Adrien Perez (19), Dimitri Waeber (20) und Alessandro Gaffuri (25) werden in erster Linie an den Bestzeiten gemessen.

Schweizer Aufgebot:
Männer (7): Damien Courtois (Lancy-Natation/19 Jahre/50, 100 m Delfin und 50 m Brust), Alessandro Gaffuri (Red Fish Neuenburg/25/50 m Crawl und 4x100-m-Crawlstaffel), Flori Lang (SC Uster-Wallisellen/24/50, 100 m Rücken und 4x100-m-Crawlstaffel), Dominik Meichtry (SC Uster-Wallisellen/22/100, 200 m Crawl und 4x100-m-Crawlstaffel), Karel Novy (SC Uster-Wallisellen/26/50, 100 m Crawl und 4x100-m-Crawlstaffel), Adrien Perez (Red Fish Neuenburg/19/50, 100 m Delfin), Dimitri Waeber (Genf Natation/20/100, 200 m Brust).

Frauen (1): Flavia Rigamonti (Team Atlantide&Locarno/25/400, 800 und 1500 m Crawl).

Delegationsleiter: Christof Keller.

Headcoach: Gennadi Turetski.

Coach: Stefan Trümpler.

Schweizer Einsätze (Vorläufe jeweils ab 2.00 Uhr MESZ, Halbfinals (HF)/Finals jeweils ab 11.00 Uhr)
Sonntag, 25. März: Adrien Perez und Damien Courtois (50 m Delfin, Vorlauf und evtl. HF), Flavia Rigamonti (400 m Crawl, Vorlauf und evtl. Final), Dimitri Waeber (100 m Brust, Vorlauf und evtl. HF), Karel Novy/Dominik Meichtry/Flori Lang/Alessandro Gaffuri (4x100 m Crawl, Vorlauf und evtl. Final). -- Montag, 26. März: Meichtry (200 m Crawl, Vorlauf und evtl. HF), Lang (100 m Rücken, Vorlauf und evtl. HF), Rigamonti (1500 m Crawl, Vorlauf).

Dienstag, 27. März: Courtois (50 m Brust, Vorlauf und evtl. HF), Meichtry (200 m Crawl, evtl. Final), Rigamonti (1500 m Crawl, evtl. Final). -- Mittwoch, 28. März: Novy und Meichtry (100 m Crawl, Vorlauf und evtl. HF). -- Donnerstag, 29. März: Waeber (200 m Brust, Vorlauf und evtl. HF). -- Freitag, 30. März: Novy und Gaffuri (50 m Crawl, Vorlauf und evtl. HF), Rigamonti (800 m Crawl, Vorlauf), Courtois und Perez (100 m Delfin, Vorlauf und evtl. HF). -- Samstag, 31. März: Lang (50 m Rücken, Vorlauf und evtl. HF), Rigamonti (800 m Crawl, evtl. Final). -- Sonntag, 1. April: Schweiz (4x100 m Lagen, Vorlauf und evtl. Final).

Programm:
Halbfinals (HF)/Finals. Sonntag, 25. März. Männer: 400 m Crawl, 50 m Delfin (HF), 100 m Brust (HF), 4x100 m Crawl. -- Frauen: 100 m Delfin (HF), 200 m Lagen (HF), 400 m Crawl, 4x100 m Crawl.

Montag, 26. März. Männer: 100 m Brust, 100 m Rücken (HF), 50 m Delfin, 200 m Crawl. -- Frauen: 100 m Delfin, 100 m Brust (HF), 100 m Rücken (HF), 200 m Lagen.

Dienstag, 27. März. Männer: 200 m Crawl, 50 m Brust (HF), 100 m Rücken, 200 m Delfin (HF). -- Frauen: 100 m Rücken, 1500 m Crawl, 200 m Crawl (HF), 100 m Brust.

Mittwoch, 28. März. Männer: 100 m Crawl (HF), 200 m Delfin, 50 m Brust, 200 m Lagen (HF), 800 m Crawl. -- Frauen: 50 m Rücken (HF), 200 m Crawl, 200 m Delfin (HF).

Donnerstag, 29. März. Männer: 200 m Lagen, 100 m Crawl, 200 m Brust (HF), 200 m Rücken (HF). -- Frauen: 100 m Crawl (HF), 200 m Brust (HF), 200 m Delfin, 50 m Rücken, 4x200 m Crawl.

Freitag, 30. März. Männer: 200 m Rücken, 50 m Crawl (HF), 100 m Delfin (HF), 200 m Brust, 4x200 m Crawl. -- Frauen: 100 m Crawl, 50 m Delfin (HF), 200 m Brust, 200 m Rücken (HF).

Samstag, 31. März. Männer: 50 m Crawl, 100 m Delfin, 50 m Rücken (HF). -- Frauen: 50 m Delfin, 200 m Rücken, 50 m Brust (HF), 50 m Crawl (HF), 800 m Crawl, 4x100 m Lagen.

Sonntag, 1. April. Männer: 50 m Rücken, 400 m Lagen, 1500 m Crawl, 4x100 m Lagen. -- Frauen: 50 m Brust, 50 m Crawl, 400 m Lagen.

(von Valentin Oetterli, Melbourne/Si)

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