Die vom Abzug betroffenen Siedlungen

publiziert: Mittwoch, 17. Aug 2005 / 08:51 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 17. Aug 2005 / 09:24 Uhr

Jerusalem - Nach fast 40 Jahren gibt Israel alle 21 Siedlungen im Gaza-Streifen und 4 weitere im Westjordanland auf.

Alle Siedler wollen nicht freiwillig gehen.
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Im Gaza-Streifen lebten zuletzt mehr als 8500 Siedler, in den vier betroffenen Siedlungen im Westjordanland mehr als 650.

Der Armee zufolge haben sich in den vergangenen Wochen zudem bis zu 5000 Abzugsgegner in den Gaza-Streifen eingeschlichen, um den Widerstand zu stärken. Im Folgenden Einzelheiten zu den Siedlungen, die aufgegeben werden.

IM SÜDEN DES GAZA-STREIFENS

Der Siedlungsblock Gusch Katif besteht aus 17, meist religiösen Gemeinschaften:

  • Newe Dekalim: 2671 Bewohner, viele von ihnen glauben daran, dass auch der Gaza-Streifen den Juden von Gott zugesprochen wurde. Sitz der Siedlungsverwaltung. Gegründet 1983.
  • Kfar Darom: 491 Bewohner, 1970 gegründet. Liegt isoliert im Norden des Blocks und ist dadurch leichter palästinensischen Angriffen preisgegeben. Hier haben sich viele radikale Abzugsgegner gesammelt.
  • Schirat Hajam: Hier leben seit fünf Jahren 40 Menschen in Bungalows oder Wohncontainern am Mittelmeerstrand. Es ist mit Hunderten von zugereisten Israelis zu rechnen, die aus der Siedlung eine Bastion des Widerstands machen wollen.
  • Bnei Azmon: 646 Bewohner, 1978 von Religiösen gegründet. Standort einer Ausbildungsstätte der Armee.
  • Gadid: 351 Bewohner, davon viele aus Frankreich, 1982 gegründet.
  • Ganei Tal, Katif und Nezer Hasani: Gemeinsam mit Gadid auf ökologischen Getreideanbau spezialisiert. Ganei Tal hat 400 Bewohner und existiert seit 1979. Katif 404 Bewohner, seit 1985. Nezer Hasani 461 Bewohner, gegründet 1973.
  • Morag: 221 Bewohner, gegründet 1972. Religiöses und nationalistisches landwirtschaftliches Kollektiv. Weitgehend vom Rest des Blocks abgeschnitten. Einige Familien wollten vor der Zwangsräumung gehen.
  • Gan Or: 351 Bewohner, 1983 gegründet. Hier leben vor allem die Absolventen religiöser Schulen, die ihre Studien mit dem Militärdienst verbinden.
  • Bedola: 219 Menschen, 1986 gegründet. Die Familien haben ihre Häuser orangefarben getüncht - in der Farbe des Siedler-Widerstands.
  • Rafia Jam: 143 weltlich orientierte Bewohner, gegründet 1984. Liegt 200 Meter von der Grenze zu Ägypten entfernt. Die meisten Familien sind vor dem Abzugstermin weggezogen.
  • Pe'at Sade: 110 Bewohner, 1989 gegründet. Die Familien haben die Siedlung in der vergangenen Woche verlassen, um als Gruppe an einen neuen Wohnort in Israel zu ziehen.
  • Tel Katif: 60 Bewohner, 1992 gegründet, liegt am Meer.
  • Selaw: 50 Bewohner, ursprünglich 1980 als Militärstützpunkt gegründet, 2001 in eine Siedlung umgewandelt.
  • Kerem Azmona: 24 Menschen, 2001 gegründet.

  • Kfar Jam: zehn Bewohner, 1983 gegründet, direkt am Meer.
  • IM ZENTRUM DES GAZA-STREIFENS

  • Nezarim: Eine isolierte religiöse und ultranationalistische Siedlung mit 496 Bewohnern, 1972 gegründet. Sie kann nur in gepanzerten Fahrzeugen über eine einzige Strasse aus Israel erreicht werden. Der Korridor wird häufig von Palästinensern angegriffen.
  • IM NORDEN DES GAZA-STREIFENS

  • Nissanit: 1064 Bewohner. Die grösste von drei politisch moderaten und weltlich orientierten Siedlungen an der Grenze zu Israel. 1982 von Siedlern gegründet, die nach dem israelisch-ägyptischen Friedensvertrag den Sinai verlassen mussten. Die meisten Bewohner sind bereits weggezogen.
  • Eli Sinai: 407 Bewohner, 1983 gegründet. Direkter Nachbar von Nissanit, weitgehend verlassen.
  • Dugit: 79 Menschen, 1990 gegründet. Verlassen.
  • WESTJORDANLAND

  • Sanur: 105 mehrheitlich weltlich orientierte Bewohner, darunter viele in Russland geborene Künstler, 1977 gegründet. Viele haben die Absicht, freiwillig zu gehen. In jüngster Zeit strömten aber radikale Juden zu, die gegen eine Räumung kämpfen wollen.
  • Homesch: 228 Menschen, 1980 gegründet. Gemischt aus religiösen und weltlichen Bewohnern.
  • Ganim und Kadim: Bereits geträumt. Isolierte Zwillingssiedlungen mit einer Gesamtbevölkerung von 340 Menschen.
  • (fest/sda)

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