Die (vor-)letzte Medaillenchance

publiziert: Freitag, 11. Feb 2005 / 23:15 Uhr

Am Samstag beginnt im Slalom von Bormio die Zukunft von Swiss-Ski. Noch nie stand an einer WM ein so junges Schweizer Team im Einsatz. Packt das Newcomer-Quartett um Silvan Zurbriggen im Slalom die (vor-)letzte Medaillenchance?

Zurbriggen habe die "Freude am Skifahren zurückgewonnen".
Zurbriggen habe die "Freude am Skifahren zurückgewonnen".
In St. Moritz schaffte Zurbriggen die Sensation, als er am letzten Wettkampftag fast aus dem Nichts heraus hinter Ivica Kostelic die Silbermedaille erkämpfte.

Seit dem WM-Sieg von Georges Schneider im Jahr 1950 war nie mehr ein Schweizer in der klassischen Sorgen-Disziplin so gut klassiert. Ein 3. Platz von Michael von Grünigen 1997 in der Sierra Nevada stellte den einzigen Medaillengewinn in den letzten 50 Jahren dar.

Mit Zurbriggen (23), Daniel Albrecht (21), Marc Berthod (21) und Marc Gini (20) weist die Schweizer Equipe das jüngste Durchschnittsalter aller teilnehmenden Teams auf.

Wenn man berücksichtigt, dass Skirennfahrer erst mit 30 Jahren ihr bestes Rennfahrer-Alter erreichen, ruhen auf diesem Quartett nicht nur die Hoffnungen für die Olympischen Spiele 2006 in Torino, sondern auch für jene 2010 in Vancouver oder 2014 irgendwo.

Zurbriggen: "Warum nicht wie 2003..."

Nach der Kombination ist Silvan Zurbriggen für ein paar Tage in seine Walliser Heimat entschwunden, auch etwas verärgert, weil er für die Abfahrt nicht nominiert worden war.

"Darüber möchte ich nicht diskutieren. Was jetzt zählt ist der Slalom", sagt Zurbriggen, der die "Freude am Skifahren zurückgewonnen" hat. Diese war ihm nach dem Stress der ersten WM-Tage etwas abhanden gekommen. "Für einen, der erstmals im Weltcup die Abfahrten bestreitet, ist die Belastung schon enorm", sagt Zurbriggen.

Deshalb ruhte Zurbriggen zu Hause ein paar Tage aus und lud die Batterien auf: "Wenn man müde ist, hat man im Slalom keine Chance". Jetzt ist er zurück -- als Retter der Skination? "Mein Ziel ist nicht, die Kohlen aus dem Feuer zu holen, sondern einfach mein Bestes zu geben".

Und allenfalls wie 2003 eine Medaille zu gewinnen? "Warum nicht?", antwortete der Walliser. In diesem Winter stand er einmal auf dem Podest, als Zweiter im Dezember in Sestriere, dazu war er einmal Siebenter und Achter. Für einen Exploit ist Zurbriggen jederzeit gut.

WM-Debut von Marc Gini

"Gegenüber dem Riesenslalom ist es wärmer geworden und der Schnee weniger aggressiv", stellte Trainer Sepp Brunner fest, unter dessen Fittichen drei der vier Slalom-Fahrer stehen. Marc Gini ist aus dem Europacup aufgestiegen, wo er mit bemerkenswerten Resultaten aufwartete. Einmal war er Dritter, zweimal Vierter, davon einmal im Riesenslalom.

Gelingt ihm eine ähnliche Überraschungg wie vor zwei Jahren Zurbriggen? "Träumen tut man von solchen Dingen immer", sagte Gini, der sein WM-Debut gibt. In St. Moritz 2003 war er noch übergangen worden. "Mein Ziel ist, Weltranglistenpunkte zu holen". Dazu wäre ein Platz unter den ersten 15 notwendig. Im Weltcup kam er bisher in sechs Versuchen noch nie ins Ziel.

Den besten Leistungsausweis der Jungen besitzt Daniel Albrecht, einer der "Schwerarbeiter" von Bormio. Er stand schon in der Kombination und im Riesenslalom im Einsatz und wird auch noch den Teamwettkampf bestreiten. Im Weltcup fuhr er mit 50er-Nummern zweimal auf den 14. und einmal auf den 17. Platz. Marc Berthod, der vierte im Bunde, hat dagegen im Slalom seit seinen beiden 4. Plätzen bei den FIS-Rennen in Sörenberg das Ziel nie mehr gesehen.

Favoriten

Top-Favoriten im Kampf um die Medaillen sind Benjamin Raich, der seine vierte WM-Medaille anstrebt, Bode Miller sowie die beiden zweifachen Saisonsieger Manfred Pranger und Giorgio Rocca, der aus dem eine halbe Stunde von Bormio entfernten Livigno stammt. Aber auch Ivica Kostelic hat -- nach seinem fünften Kreuzbandriss -- mit zwei Podestplätzen angedeutet, dass er zur Titelverteidigung bereit ist.

Startliste
1 Manfred Pranger (Ö). 2 Benjamin Raich (Ö). 3 Rainer Schönfelder (Ö). 4 Giorgio Rocca (It). 5 Ivica Kostelic (Kro). 6 Mario Matt (Ö). 7 Kalle Palander (Fi). 8 Silvan Zurbriggen (Sz). 9 Truls Ove Karlsen (No). 10 Thomas Grandi (Ka). 11 Johan Brolenius (Sd). 12 Markus Larsson (Sd). 13 Bode Miller (USA). 14 Manfred Mölgg (It). 15 Akira Sasaki (Jap).

16 Pierrick Bourgeat (Fr). 17 Andre Myhrer (Sd). 18 Jean-Pierre Vidal (Fr). 19 Tom Rothrock (USA). 20 Giancarlo Bergamelli (It). 21 Mitja Dragsic (Sln). 22 Felix Neureuther (De). 23 Jure Kosir (Sln). 24 Patrick Biggs (Ka). 25 Kentaro Minagawa (Jap). 26 Ted Ligety (USA). 27 Cristiana Deville (It). 28 Michael Janyk (Ka). 29 Andrej Sporn (Sln). 30 Jukka Leino (Fi).

Ferner: 37 Daniel Albrecht. 39 Marc Gini. 46 Marc Berthod. -- 115 Teilnehmer.

(Richard Hegglin, Bormio/Si)

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