Dinosaurier-Embryonen-Fund in Südafrika

"Sollte diese Interpretation korrekt sein, dann haben wir hier die ältesten bekannten Hinweise auf elterliche Fürsorge im fossilen Register", meint Teamleiter Robert Reisz von der Universität Toronto (Kanada).

Die Saurierskelette gäben ausserdem wichtige Aufschlüsse über die Entwicklung des bis zu fünf Meter grossen Pflanzenfressers Massospondylus carinatus. Insgesamt fünf der bereits 1978 nahe dem Ort Rooidraai bei Clarens gefundenen Dinosauriereier enthielten die Skelette schlüpfbereiter Massospondylus-Embryonen.

Neue Technik

Erst mit heutiger Technik konnten sie jetzt in mühsamer, monatelanger Detailarbeit von umgebenden Fels- und Ei-Schichten befreit werden. Zur Überraschung der Wissenschaftler entpuppte sich der Fund als wissenschaftliche Sensation.

Denn während die ausgewachsenen Tiere überwiegend als Zweifüsser unterwegs waren, weisen die Embryonen zahlreiche Merkmale von Vierfüssern auf, etwa einen kurzen Schwanz, einen langen, gestreckten Nacken und einen grossen Kopf. Die Experten vermuten, dass der Hals nach dem Schlüpfen der Tiere dann schneller wuchs als Kopf und Vorderbeine.

Wachstumskurve

Besonders faszinierend nennt Reisz die nun entstehende Möglichkeit, anhand anderer Skelettfunde von Massospondylus-Dinosauriern diverser Altersgruppen eine Wachstumskurve zu entwerfen. "Die Ergebnisse erweitern unser Verständnis darüber, wie diese Tiere wuchsen und sich entwickelten", betont der Forscher.

Es ergebe sich nun auch die Möglichkeit, andere Saurierarten und deren Entwicklung besser einzuordnen.

(bert/sda)