Umfrage zeigt Mehrheit für Asylgesetz-Revision

Direkte Bundesratswahl wohl ohne Chance

publiziert: Mittwoch, 29. Mai 2013 / 17:41 Uhr
Die Meinungen zur direkten Bundesratswahl sind offenbar gemacht.
Die Meinungen zur direkten Bundesratswahl sind offenbar gemacht.

Bern - Die am 9. Juni zur Abstimmung gelangende Asylgesetz-Revision erhält gemäss der SRG-Trendumfrage noch mehr Zuspruch als vor einem Monat. Bei der SVP-Initiative für die Volkswahl des Bundesrates dagegen ergaben sich kaum Veränderungen.

6 Meldungen im Zusammenhang
Nach wie vor lehnen zwei Drittel der Befragten das Volksbegehren ab. Wäre am letzten Sonntag abgestimmt worden, so hätten 57 Prozent der Befragten der Asylgesetz-Revision zugestimmt, teilte das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) am Mittwoch mit. Ins Gewicht falle vor allem, dass die Anhänger der bürgerlichen Parteien die Revision nun klarer befürworteten und dass auch die Parteiungebundenen jetzt deutlich zum Ja-Lager gehörten.

Bei den SVP-Wählern erhält die Revision mit 82 Prozent die grösste Unterstützung. Bei der letzten Befragung waren es noch 63 Prozent Befürworter. Bei den FDP-Wählern stieg der Ja-Anteil von 62 auf 72 Prozent. Und auch bei der CVP sind es inzwischen 55 Prozent, welche die Asylgesetz-Revision annehmen würden, gegenüber 46 Prozent in der ersten Umfrage.

Auf der links-grünen Seite habe sich die Ablehnung zwar ebenfalls gefestigt. Sie erreiche aber zum Beispiel bei der SP lediglich 51 Prozent Nein bei 34 Prozent Zustimmung. Vor einem Monat votierten noch 46 Prozent gegen die Vorlage, 35 Prozent waren dafür.

Bei den Grünen stieg das Nein zwar von 42 auf 58 Prozent und das Ja reduzierte sich von 26 auf 20 Prozent. Allerdings waren 22 Prozent der Grünen-Wählerschaft noch unentschlossen: Vor einem Monat waren es sogar noch ein Drittel Unentschlossene gewesen.

In der Deutschschweiz lag die Zustimmung zur Asylgesetz-Revision bei 58 Prozent (Vormonat 50 Prozent), in der Romandie bei 55 Prozent (43 Prozent) und in der italienischsprachigen Schweiz bei 47 Prozent (41 Prozent). Die Ablehnung der Vorlage verringerte sich in allen Landesteilen von 32 auf 24 Prozent.

Kaum Änderungen bei der Volkswahl

Bei der Volkswahl des Bundesrates gab es trotz verstärkter Kampagnen-Anstrengungen der Initianten wie etwa dem «Extrablatt» der SVP kaum Bewegung. 66 Prozent der Befragten würden das Volksbegehren verwerfen, im Vormonat waren es 67 Prozent. Unverändert blieb der Nein-Anteil mit 25 Prozent.

Dass es kaum Bewegung zwischen den beiden Umfrage-Wellen gegeben habe, sei bei Initiativen eher untypisch, schreibt das GfS-Forschungsinstitut. Dies deute darauf hin, dass die Meinungen in dieser Frage schon von Beginn weg zu einem sehr grossen Teil gemacht zu sein schienen. Ein Indiz dafür sei auch die aussergewöhnlich tiefe Zahl Unentschlossener bei beiden Befragungen, die bei 9 respektive 8 Prozent gelegen sei.

Nach wie vor finde die Initiative der SVP nur in der eigenen Partei Zustimmung, nämlich mit 60 Prozent Ja gegen 31 Prozent Nein. Die Anhängerschaften aller anderen grossen Parteien lehnten das Volksbegehren klar ab. Bei der SP waren es 86 Prozent und bei den Grünen sogar 88 Prozent Nein. Aber auch die Wähler von CVP und FDP lehnten die Vorlage mit 82 respektive 79 Prozent deutlich ab.

Die zweite Umfrage zu den Abstimmungen basiert auf einer repräsentativen Befragung von 1413 Stimmberechtigten in den drei hauptsächlichen Sprachregionen. Sie wurde im Auftrag der SRG vom Forschungsinstitut GfS Bern zwischen dem 17. und 25. Mai durchgeführt. Der statistische Fehlerbereich bei der gesamten Stichprobe wird mit plus/minus 2,7 Prozent angegeben.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Die Abschaffung des Botschaftsasyls dränge die Menschen, Grenzen illegal zu überqueren. (Symbolbild)
Lausanne - Die Änderungen im ... mehr lesen 3
Bern - Die Kantone stehen hinter der ... mehr lesen 1
Die Kantone stehen hinter der Revision des Asylgesetzes. (Archivbild)
SVP-Parteipräsident Toni Brunner: «Eine vom Volk gewählte Regierung wisse, wem sie verpflichtet sei.»
Einen Monat vor der Abstimmung hat die SVP ihre Forderung nach einer Wahl des Bundesrates durch die Stimmberechtigten bekräftigt. mehr lesen
Zürich - Die Volkswahl des ... mehr lesen
Die SVP-Initiative zur Volkswahl des Bundesrats stiess auf grosse Ablehnung. (Archivbild)
Weitere Artikel im Zusammenhang
Die Wahrnehmung im Volk wäre für eine Wahl in den Bundesrat entscheidend.
Bern - Bei einer Volkswahl des Bundesrates wären nach Einschätzung von Politologen die Popularität und die Glaubwürdigkeit entscheidende Vorteile für die Kandidierenden. Davon könnten ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Die Projektion wurde im Sommer 2021 auf dem Bundesplatz  in Bern gezeigt.
Die Projektion wurde im Sommer 2021 auf dem Bundesplatz in ...
9.2.2023 - 16.4.2023 im Landesmuseum Zürich  Der lange Weg der Schweizer Frauen zur Teilhabe an zivilen und politischen Rechten wurde in einer multimedialen Projektion aufgearbeitet. Die Show ist nun im Landesmuseum Zürich zu sehen. mehr lesen 
Fotografie 50 Fotograf*innen, 50 Frauen*, 50 Jahre Frauenstimmrecht  Wie geht es ihnen in diesem Land, das sich seine liebe Zeit gelassen hat mit der definitiven ... mehr lesen  
Frauen können das genauso wie Männer!
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten