Diskussion um Sicherheit nach Kunstraub

publiziert: Dienstag, 12. Feb 2008 / 07:22 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 12. Feb 2008 / 10:35 Uhr

Bern - Der Millionen-Kunstraub in Zürich hat bei Zeitungskommentatoren Angst und Entsetzen ausgelöst. Für die Museen stelle sich die Frage, wie sie Kunstwerke öffentlich zugänglich machen und sie gleichzeitig vor Räubern schützen könnten.

Ausstellungssaal der Bührle Stiftung in Zürich.
Ausstellungssaal der Bührle Stiftung in Zürich.
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Es gehe nicht nur um kulturelle Werte, sondern auch um die Bedrohung von Angestellten und Museumsbesuchern, schreibt die «Mittelland Zeitung». «Kunst gegen Leben von Unbeteiligten. Das macht Angst.» Museen wollten und müssten offene Häuser sein und gleichzeitig ihre Werke und Leihgaben immer aufwendiger schützen.

Der «Tages-Anzeiger» ist doppelt entsetzt: Einerseits sähen sich Museen plötzlich mit potenziell gewalttätigen Kriminellen konfrontiert. Für die zusätzlich nötigen Sicherheitsmassnahmen müssten alle bezahlen. Anderseits rücke im auf Rekorde fixierten Kultursystem der finanzielle Wert der Kunst ins Zentrum.

Grauenhaftes Panzerglas

Gerade weil es die Täter auf den materiellen Wert der Bilder abgesehen hätten, hätten sie «auf schmerzliche Weise» klar gemacht, dass da mehr sei, nämlich einzigartige, durch nichts ersetzbare Werke, schreibt der «Tages-Anzeiger».

Für die «Basler Zeitung» ist die Vorstellung grauenhaft, vor dem Museumsbesuch Sicherheitsschleusen passieren und Monets «Seerosen» hinter Panzerglas betrachten zu müssen. «Noch grauenhafter» wäre für das Blatt die Vorstellung, dass der Überfall in Zürich Schule machen könnte. Absolute Sicherheit könne und dürfe es aber nicht geben.

Kunst braucht Publikum

Kunst brauche Publikum, das sich in Museen und Ausstellungen mit Bildern, Installationen und Plastiken auseinandersetze, schreibt die «Neue Luzerner Zeitung». Doch öffentlich zugängliche Werke liessen sich nicht wirklich schützen.

Die Zeitung «Blick» machte sich Gedanken zum Marktwert von Kunstwerken und zum Kunstwert. Im explodierenden Markt mit fast täglich neuen Rekorden werde der Wert von Kunst gerne mit dem Marktpreis gleichgesetzt. «Das motiviert Räuber.» In einem Safe liegende Bilder widersprächen aber dem Wesen der Kunst.

(ht/sda)

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