Dixence-Prozess: Projektleiter wegen fahrlässiger Tötung verurteilt

publiziert: Montag, 6. Aug 2007 / 19:35 Uhr

Sitten - Das Bezirksgericht Hérens und Conthey in Sitten hat im Zusammenhang mit dem Kraftwerk-Unglück von Cleuson-Dixence vom Dezember 2000 zwei Personen wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt. Zwei weitere Personen wurden freigesprochen.

Am 12. Dezember 2000 platzte bei Cleuson-Dixence eine Druckleitung und über 30'000 Kubikmeter Wasser traten aus. (Archivbild)
Am 12. Dezember 2000 platzte bei Cleuson-Dixence eine Druckleitung und über 30'000 Kubikmeter Wasser traten aus. (Archivbild)
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Bei dem einen Verurteilten handelt es sich um den damaligen Betriebsleiter des Pump-Speicherkraftwerks Cleuson-Dixence. Einzelrichter Bertrand Dayer verurteilte ihn wegen fahrlässiger Tötung, der fahrlässigen Verursachung einer Überschwemmung, der fahrlässigen Störung des öffentlichen Verkehrs und der fahrlässigen Störung von Betrieben, die der Allgemeinheit dienen.

Dayer verhängte gegen das damalige Kadermitglied der Kraftwerk-Betreiberin EOS eine auf zwei Jahre bedingt ausgesetzte Geldstrafe von 120 Tagessätzen à 400 Franken.

Wegen den gleichen Straftatbeständen verurteilte Dayer auch einen Projektleiter der Stahlbaufirma Giovanola. Dieser wurde zu einer Geldstrafe von 90 Tagen à 40 Franken verurteilt.

Laut dem Urteilsdispositiv sind die beiden Verurteilten dafür verantwortlich, dass am 12. Dezember 2000 eine Druckleitung platzte und über 30'000 Kubikmeter Wasser austraten. Dies führte bei Nendaz VS zu einem Erdrutsch, bei dem drei Personen starben.

Rekurs wahrscheinlich

Freigesprochen wurden dagegen die beiden Vorgesetzten der beiden Verurteilten. Sie müssen sich aber an den hohen Verfahrenskosten von knapp 3,4 Millionen Franken beteiligen.

Dass ein Rekurs in der Luft liegt, machte Anwalt Roland Fux deutlich. Er vertritt die Interessen des ehemaligen EOS-Betriebsleiters. Es sei mit einem Rekurs zu rechnen, sagte er nach der Urteilseröffnung.

Fux hatte letzten Freitag in seinem Plädoyer einen Freispruch gefordert. Aus seiner Sicht hatte der Staatsanwalt zuwenig konkret bewiesen, welche Sorgfaltspflichten sein Mandant verletzt haben soll und inwiefern dies zum Platzen der Leitung geführt habe.

(smw/sda)

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