Doris Lessing bekommt Nobelpreis für Literatur

publiziert: Donnerstag, 11. Okt 2007 / 13:41 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 11. Okt 2007 / 16:39 Uhr

Stockholm - Der diesjährige Nobelpreis für Literatur geht an die englische Autorin Doris Lessing. Das teilte die Schwedische Akademie in Stockholm mit. Die Schriftstellerin ist 87 Jahre alt.

Doris Lessing sei «die Epikerin weiblicher Erfahrung.»
Doris Lessing sei «die Epikerin weiblicher Erfahrung.»
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In der Begründung hiess es, Lessing sei «die Epikerin weiblicher Erfahrung, die sich mit Skepsis, Leidenschaft und visionärer Kraft eine zersplitterte Zivilisation zur Prüfung vorgenommen hat».

Der Chef der Akademie, Horace Engdahl, sagte über die überraschende Vergabe: «Dies ist eine der wohldurchdachtesten Entscheide, die wir jemals getroffen haben.»

Lessing ist die elfte Frau, die den begehrtesten Literaturpreis der Welt zuerkannt bekommt. Vor ihr war zuletzt die Österreicherin Elfriede Jelinek 2004 ausgezeichnet worden. Seit der ersten Vergabe 1901 wurden 93 Männer ausgezeichnet.

Im vergangenen Jahr erhielt der türkische Autor Orhan Pamuk den Nobelpreis. Der Preis ist mit umgerechnet 1,8 Millionen Franken dotiert und wird am 10. Dezember vom schwedischen König Carl XVI. Gustaf überreicht.

Gemischte Reaktionen

Die ersten Reaktionen auf die Vergabe des Literatur-Nobelpreises an Doris Lessing fallen gemischt aus. «Das war längst überfällig», erklärte Elfriede Jelinek, die die Auszeichnung vor drei Jahren selbst entgegennehmen durfte.

«Ich hatte sogar gedacht, sie hätte ihn schon längst», sagte die österreichische Autorin. Lessings «Das Goldene Notizbuch» sei «sicher eines der wichtigsten feministischen Werke der Literatur überhaupt». Sie habe «leider länger nichts mehr von ihr gelesen», erklärte Jelinek: «Ich werde das aber nachholen.»

Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki nannte den Entscheid der Nobelpreis-Jury für Doris Lessing enttäuschend. «Ich finde sie bedauerlich», sagte der 87-Jährige in Frankfurt.

Er sei der Ansicht, dass die angelsächsische Welt, «viele, jedenfalls mehrere bedeutendere, wichtigere Schriftsteller hat». Er habe erneut erwartet, dass Philip Roth oder John Updike ausgezeichnet werden.

(bert/sda)

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