Drama von Thun: Schlamperei kostete Zugbesatzung das Leben

publiziert: Montag, 23. Apr 2007 / 11:14 Uhr / aktualisiert: Montag, 23. Apr 2007 / 12:54 Uhr

Thun - Das schwere Bahnunglück vom Mai 2006 in Thun BE ist geklärt: Weil eine Bremsprobe nicht korrekt durchgeführt wurde, geriet ein Bauzug ausser Kontrolle. Die dreiköpfige Besatzung kam dabei ums Leben.

Das Fahrzeug wurde bei der absichtlich herbeigeführten Kollision mit einem Bauzug am 17. Mai 2006 bis zur Unkenntlichkeit zerstört, drei Menschen kamen ums Leben.
Das Fahrzeug wurde bei der absichtlich herbeigeführten Kollision mit einem Bauzug am 17. Mai 2006 bis zur Unkenntlichkeit zerstört, drei Menschen kamen ums Leben.
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Die Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe (UUS) kommt in ihrem Bericht zum Schluss, dass nach dem Rangieren des Zuges in Frutigen BE die vorgeschriebene Bremsprobe nicht korrekt vorgenommen wurde.

Wäre dies der Fall gewesen, hätten die Männer bemerken müssen, dass die Bremshahnen geschlossen und die Bremsen nicht funktionstüchtig waren, heisst es in einer Mitteilung der UUS. Damit bestätigt die UUS Vermutungen, die bereits kurz nach dem Unfall angestellt wurden.

Beim Verunfallten Zug waren laut Bericht die Bremshahnen zwischen dem Triebfahrzeug und dem ersten Wagen geschlossen. Deshalb konnten die Luftdruckbremsen auf die angehängten Wagen nicht wirken.

Dramatische Szenen

Der 300 Tonnen schwere Bauzug mit seiner dreiköpfigen Besatzung raste deshalb von Frutigen im Berner Oberland ungebremst mit teilweise bis zu 100 Kilometern pro Stunde talabwärts Richtung Thun. Ab einer gewissen Geschwindigkeit «war der Zug mit den Bremsmitteln des Triebfahrzeugs allein nicht mehr zu stoppen», heisst es im Bericht weiter.

Dramatische Szenen spielten sich nicht nur auf dem Bauzug ab. Im Stellwerk in Spiez mussten die drei Stellwerkverantwortlichen innerhalb von Minuten über Leben und Tod entscheiden.

Die Stellwerkverantwortlichen liessen den Bauzug kurz vor dem Bahnhof Thun auf einen stehenden, unbemannten Bauzug auflaufen. Die dreiköpfige Besatzung des ausser Kontrolle geratenen Zugs kam dabei ums Leben.

Die Stellwerkverantwortlichen hätten ihren Möglichkeiten entsprechend gehandelt. Von den fünf geprüften Varianten sei es diejenige Variante mit der kleinstmöglichen Schadenfolge gewesen, heisst es im Bericht weiter.

(li/sda)

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