Drei Babyleichen in Kühltruhe entdeckt

Die Hausfrau aus Wenden habe zugegeben, die Neugeborenen in den 80er Jahren in die Truhe gelegt zu haben, sagte der Chef der zuständigen Mordkommission, Herbert Fingerhut, in Olpe. Es seien ihre Kinder gewesen.

Die Polizei entdeckte die toten Babys im Keller des Hauses einer fünfköpfigen Familie in Wenden. Die Leichen lagen in Tüten verpackt in der Tiefkühltruhe. Sie wurden zur Untersuchung in die Gerichtsmedizin gebracht. Die Kinder kamen nach Auskunft der Staatsanwaltschaft offenbar lebend zur Welt.

Der Hinweis auf die toten Säuglinge sei aus der Familie gekommen, teilte die Polizei mit. Der jüngste Sohn entdeckte sie am Samstag zufällig in der Kühltruhe. Er suchte eine Tiefkühlpizza und stellte fest, dass bei zahlreichen Lebensmitteln das Haltbarkeitsdatum abgelaufen war.

Selbst Anzeige erstattet

Er habe die Truhe aufräumen wollen und sei dabei am Boden der Truhe auf eine Plastiktüte gestossen, sagten die Ermittler. Durch diese waren Kopf und Arm eines Babys zu sehen, das in ein blutgetränktes Handtuch und eine Zeitung eingewickelt worden war.

Gemeinsam mit seiner 24 Jahre alten Schwester stellte er seine Eltern zur Rede. Daraufhin fuhren die Mutter, ihr Ehemann und die Tochter am Sonntagabend zur Polizei und erstatteten selbst Anzeige.

In jüngster Zeit hatten mehrere Fälle von toten Säuglingen für Aufsehen gesorgt. Erst am Samstag war in Sachsen wieder ein totes Baby entdeckt worden. Die Leiche des Jungen lag in einem Strassengraben.

(smw/sda)