Drei Tote bei Unruhen in Bangui
Nach dem Rücktritt von Zentralafrikas Präsident Michel Djotodia sind bei Unruhen in der Hauptstadt Bangui mindestens drei Menschen getötet worden. Angehöriger rivalisierender Milizen sowie ein Zivilist seien in der Nacht zum Samstag erschossen worden, sagte der Präsident des Zentralafrikanischen Roten Kreuzes, Antoine Mbaobogo.
In der Nacht waren trotz einer nächtlichen Ausgangssperre Schüsse zu hören, zahlreiche Geschäfte wurden geplündert, berichteten auch Reporter der Nachrichtenagentur AFP.
Auch am Samstagmorgen dauerten die Plünderungen an, obwohl französische Truppen und Soldaten der Afrikanischen Union mit gepanzerten Fahrzeugen in den Strassen patrouillierten. Im südlichen Viertel Bimbo wurde ein Lager von früheren Séléka-Kämpfern angegriffen, die in die Armee integriert werden sollen. Laut einem Offizier waren die Angreifer sehr gut bewaffnet.
Am Freitag hatten Präsident Djotodia und sein Ministerpräsident Nicolas Tiengaye unter dem Druck der Nachbarstaaten ihren Rücktritt eingereicht. Insbesondere der einflussreiche Präsident des Tschad, Idriss Déby Itno, warf ihnen vor, die Gewalt nicht in den Griff zu bekommen.
Das multikonfessionelle Land im Zentrum Afrikas war nach der Absetzung von Präsident François Bozizé im März 2013 durch das Rebellenbündnis Séléka in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen gestürzt.
Rettungsflüge für Ausländer
Eine UNO-Organisation begann in der Zwischenzeit mit Rettungsflügen für Ausländer. Die Internationalen Organisation für Migration (IOM) teilte am Samstag mit, sie sei von mehreren afrikanischen Staaten gebeten worden, ihre Staatsbürger aus dem Krisengebiet auszufliegen. Dazu gehören Tschad, Niger, Mali, der Sudan und die Demokratische Republik Kongo.
Mehr als 60'000 Menschen aus den Nachbarstaaten der Zentralafrikanischen Republik hätten zuvor in ihren Botschaften darum gebeten, ausser Landes gebracht zu werden, sagte die für Westafrika zuständige IOM-Direktorin Carmela Godeau. Knapp die Hälfte habe das Land bereits verlassen.
Etwa 2,2 Millionen Menschen, also die Hälfte der Bevölkerung im Land, brauchen nach Angaben der Vereinten Nationen humanitäre Hilfe.
(ig/sda)
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