Mit ihrem 24. Platz am Holmenkollen schloss Brigitte Albrecht
Loretan ihre internationale Karriere mit ihrem besten Weltcup-
Ergebnis dieses Winters ab. Die Walliserin startete verhalten und
kam nach dem ersten Drittel etwas besser in Fahrt. Nach 12 km wurde
sie von der 30 Sekunden nach ihr gestarteten Russin Jewgenia
Medwedewa-Arbuzowa eingeholt und vermochte ihr während rund 8 km zu
folgen.
«Ich habe alles probiert. Mehr lag nicht drin. Innert drei
Wochen habe ich meinen dritten langen Wettkampf bestritten. Ich
denke, mir ist ein anständiges Resultat gelungen», merkte Brigitte
Albrecht Loretan an, die noch ein einziges weiteres Rennen auf dem
Programm hat. «Ich werde mich gut auf die 30-km-Meisterschaft
vorbereiten. Aber selbst wenn ich dort den Titel gewinnen sollte,
ändert dies an meinem Rücktritt nichts», hielt die Walliserin
deutlich fest. Der Druck sei in den vergangenen Wochen und Monaten
so gross geworden, dass ihr Entscheid unumstösslich sei.
«Das war nicht mein Tag. Ich hatte grosse Mühe», stellte
Natascia Leonardi Cortesi nach ihrem 27. Platz fest. Die zweite
Schweizer Teilnehmerin hatte immerhin die Musse gefunden, die
Ambiance in der Nordmarka draussen zu geniessen, wobei der
Zuschaueraufmarsch entlang der Strecke deutlich bescheidener
ausgefallen war wie in früheren Jahren. Die Schweizer Langläufer
waren bei diesem Traditionsanlass nicht vertreten.
Belmondo nicht so überlegen
Wer einen überlegenen Sieg von Stefania Belmondo erwartet hatte,
sah sich getäuscht. Bis beinahe zur halben Distanz lag die
Italienerin nur wenige Sekunden vor Kristina Smigun. Erst danach
vermochte die 15-km-Olympiasiegerin ihre Reserve auf eine knappe
halbe Minute auszubauen. «Mir hätte es auch genügt, mit einer
Zehntelsekunde Vorsprung zu gewinnen», sagte Belmondo, die als
Gewinnerin der nordischen Tournee zusätzlich 10 000 Franken
Preisgeld einstrich. Die 30-km-Olympia-Erste Gabriella Paruzzi
komplettierte als Dritte den italienischen Triumph.
Smigun, die auf Weltcup-Ebene erst das dritte 30-km-Rennen ihrer
Laufbahn bestritt, sprach von einem harten Rennen. Sie hatte die
vor ihr gestartete Karine Philippot schon vor dem 7. km eingeholt
und wechselte sich danach mit der Französin in der Führung ab. Der
Nutzen war für beide Athletinnen gross. Smigun rettete gegen
Paruzzi den 2. Platz, Philippot erzielte als Vierte ihr bestes
Weltcup-Ergebnis.
Weil Katerina Neumannova (Tsch, 8.) Mühe mit der Distanz
bekundete, reichte Bente Skari der 15. Rang, um ihren dritten
Weltcup-Gesamtsieg nach 1999 und 2000 sicherzustellen. Vor dem
abschliessenden Birkebeiner-Rennet vom nächsten Samstag weist die
Norwegerin 104 Zähler Vorsprung auf und kann nicht mehr eingeholt
werden.
Von Anfang an vorne
Wer damit gerechnet hatte, die Norweger würden im Skating eine
Niederlage einstecken, wurde eines Besseren belehrt. Thomas
Alsgaard führte von Anfang an. In seinem Schlepptau kam Kristen
Skjeldal auf den 2. Platz, womit ein norwegischer Doppelsieg
Tatsache wurde. Alsgaard verzeichnet einen starken Saisonschluss.
Der Zweite des Verfolgungsstartrennens in Salt Lake City und
Staffel-Olympiasieger war vor einer Woche in Falun (Sd) erfolgreich
und feierte in Oslo den zwölften Weltcup-Erfolg seiner Karriere.
Mit einem Spitzenergebnis hätte es Per Elofsson schaffen können,
den Weltcup vorzeitig zu entscheiden. Doch bei halber Distanz
schien der Schwede vor der Aufgabe, nachdem er auf Position 27
abgerutscht war. Mit einer mirakulösen dritten Runde arbeitete sich
Elofsson auf den 9. Rang zurück, womit ihm vor dem letzten
Weltcuprennen ein ansehnlicher Punktevorsprung verbleibt.
(kil/sda)