Droht eine erneute Internetblase?
Twitter machte 2010 einen erwarteten Gewinn von nur 150 Millionen Dollar, wird aber mit bis zu zehn Milliarden bewertet. Facebook hat über 600 Millionen Benutzer, kann aber kaum Gewinn aus ihnen schliessen - trotzdem bewertet sich das Unternehmen selbst mit 60 Milliarden Dollar. Es mehren sich Zweifel, ob die neuen Internet-Unternehmen diesen enormen Wert überhaupt rechtfertigen können.
Noch-Google-Chef Eric Schmidt erwähnte in einem Interview mit der «Bilanz», dass es auf die gute Umsetzung des Geschäftsmodells der Firmen ankäme, aber auch er sieht «klare Hinweise auf eine Blase». Auch Anthropologin Sekai Farai von der Columbia University sieht Probleme. Ihr zufolge hat der Boom erst gerade begonnen: «Der Gedanke, dass deine Idee das nächste, grosse Ding werden könnte, ist allgegenwärtig. Es liegt eine enorme Aufregung in der Luft», so Farai gegenüber dem «Guardian». Könnte dies alles in Tränen enden? «Das macht es immer!»
Gegenüber der «Süddeutschen Zeitung» befürchtet Yahoo-Chefin Carol Bartz dasselbe. Und in einer Umfrage des Wirtschaftsdienstes «Bloomberg» äussern sich 69 Prozent der Anleger und Investoren besorgt über eine allfällige neue Spekulationsblase.
Facebook gleich viel Wert wie BMW - trotz einem Bruchteil an Gewinn
Mit dem angeblichen Wert von über 50 Milliarden Dollar wird Facebook in etwa gleich hoch gehandelt wie der Fahrzeughersteller BMW - dieser erwirtschaftete 2010 jedoch ein vielfaches an Gewinn. Investoren und einige Marktbeobachter rechnen bei Facebook jedoch noch mit einem enormen Gewinn in der Zukunft, denn mit 600 Millionen Benutzern sitzt Facebook auf einem enormen Berg an potentiellen Kunden und Kundendaten. Aus ihnen muss nur noch Profit geschlagen werden.
Facebook erwirtschaftete in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 20010/11 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Dollar. Das wären umgerechnet knapp zwei Dollar pro Mitglied. Es kann vermutet werden, dass die Benutzerzahl von Facebook weiterhin wachsen wird, ebenso jedoch die kritische Betrachtung des Unternehmens.
Die Facebook-Problemzonen Datenschutz und Privatsphäre gelangen immer mehr ins Auge der Öffentlichkeit, was potentielle Profitnahme schwieriger macht. Es gilt somit abzuwarten, ob es Facebook um den geplanten Börsengang im Jahr 2012 gelingen wird, mehr Gewinn aus seinen Benutzern zu ziehen.
Ausserbörslicher Handel bereits in vollem Gange
Auf den Handelsmärkten «Secondmarket» oder «Sharespost» werden Firmenanteile von Mitarbeitern oder Besitzern ausserbörslich gehandelt. Mit dem Einstieg von Facebook, LinkedIn und Twitter hat sich das Handelsvolumen auf der Plattform knapp vervierfacht. Bereits vor dem grossen Börsengang (Facebook strebt nächstes Jahr an; LinkedIn will noch 2011 an die Börse) will sich jeder ein Stück von dem grossen Kuchen bereits im Voraus sichern.
Nachdem die russische Investmentfirma Digital Sky Technologies bei Facebook investiert hat und Goldmann Sachs vor kurzem einen Facebook-Spezialfonds gegründen hat, steigt nun JP Morgan ebenfalls mit einem Web 2.0-Fonds in das Rennen mit ein, und ermöglicht somit mehr wohlhabenden Privatinvestoren die verfrühte Beteiligung an den neuen IT-Giganten. Dies zeigt neben einem grossen Hype ebenfalls den Trend zum Handel von Firmenanteilen ausserhalb der Börse.
Weitere Hinweise
Und es finden sich noch mehr Zeichen für eine klare Überbewertung vieler Internet-Start-Ups:
Das amerikanische Schnäppchen-Portal Groupon erhielt von Google ein Übernahmeangebot in der Höhe von 5,3 Milliarden Dollar - und liess den Grosskonzern abblitzen. Groupon plant nun den Börsengang und will dort 15 Milliarden Dollar erzielen - immerhin mit einem geschätzen Umsatz von 800 Millionen im letzten Jahr.
Demand Media, eine sogenannte «Content Farm», verdient ihr Geld durch Ausnutzung eines Systemfehlers in der Google-Suche und produziert oberflächlich-triviale Texte, die oft gefunden und deshalb mit teurer Werbung versehen werden können. Obwohl Google an der Lücke arbeitet und das Geschäftsmodell von Demand Media bald zu Bruch gehen könnte, erreichte es beim Börsengang ein Kapital von 1,9 Milliarden - gleich auf mit der «New York Times».
Auch der Social-Games-Hersteller Zynga wird mit einem Wert von zehn Milliarden Dollar bewertet. Zynga produziert Spiele wie «FarmVille» oder «CityVille», die über Facebook in sozialer Interaktion gespielt werden können. Das Grundspiel ist hierbei kostenfrei, aber es können zusätzliche Spielinhalte, wie neues Saatgut oder verbesserte Maschinen, erworben werden. Desöfteren wird in den Medien behauptet, dass Zynga mehr Gewinn abwerfen würde, als Facebook. Obwohl es auf das soziale Netzwerk angewiesen ist.
Unternehmenswert vom fünfundzwanzigfachen des Jahresumsatzes
Im Vergleich zur DotCom-Blase wirkt die Situation im Moment zwar eher ruhig. Nur wenige Firmen (Groupon, Twitter, Facebook, Zynga und Co.) erreichen Marktwerte in dieser enormen Höhe. Ausserdem kann man bei den führenden Social-Media-Unternehmen von einem andauernden Zuwachs an Benutzern ausgehen. Facebook hat sich bereits dermassen stark etabliert, dass einem Konkurrenzprodukt in der gleichen Nische kaum Existenzmöglichkeiten übrig bleiben. Doch soll Facebook mit einem Jahresumsatz von unter zwei Millionen Dollar wirklich mehr als fünfundzwanzigmal so viel Wert sein?
(David Nägeli/news.ch mit Agenturen)
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