Strategiewechsel zielt auf Einschüchterung in besetzten Gebieten ab

Dschihad: Westen wehrlos gegen IS-Propaganda

publiziert: Donnerstag, 8. Okt 2015 / 08:31 Uhr
Die Einschüchterung der Bevölkerung nimmt immer mehr eine zentrale Rolle für den IS ein. (Symbolbild)
Die Einschüchterung der Bevölkerung nimmt immer mehr eine zentrale Rolle für den IS ein. (Symbolbild)

London - Der sogenannte Islamische Staat (IS) ist in den sozialen Netzwerken äusserst aktiv. In etwas mehr als einem Monat wurden 1146 Propaganda-Nachrichten - also etwa 38 pro Tag - auf diese Weise veröffentlicht.

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Die Gegennarrative können dabei kaum mithalten, wie eine aktuelle Analyse der Quilliam Foundation zeigt. Im ersten Monat seines Bestehens konnte die britische Anti-Dschihadismus-Kampagne auf Twitter nur 36 Tweets absetzen.

IS arbeitet wie Medienkonzern

«Die weitläufige Propaganda-Maschinerie des IS ist konkurrenzlos und bedient sich ergebener Medien-Teams von Westafrika bis nach Afghanistan, die ohne Unterlass, Tag und Nacht, daran arbeiten, die Marke 'Kalifat' zu produzieren und zu verbreiten. Bis jetzt sind die meisten unserer Versuche, die Fähigkeit des IS abzuschwächen, weltweit Menschen anzuheuern, ins Wasser gefallen», erklärt Studienautor und Dschihad-Forscher Charlie Winter.

«In vielen Hinsichten arbeitet der IS wie ein Medienunternehmen», meint Haras Rafiq, Geschäftsführer der Quilliam Foundation. «Unsere Antwort muss angemessen sein. Wir müssen erkennen, dass es kein Wundermittel gibt, das uns vor der Informationshoheit des IS beschützen kann, keine allumfassenden Gegennarrative, um das sorgsam kultivierte und choreografierte Bild des IS zu zerstören.»

Landbevölkerung eingeschüchtert

Kritisiert wird von den Studienautoren das reaktive Paradigma der Regierungen und Organisationen in der westlichen Welt - durch das Reagieren statt Agieren seien sie damit immer einen Schritt hinter dem IS zurück. Der IS hat indessen seine Strategie etwas abgeändert: Zwischen 17. Juli und 15. August 2015 zeigten mehr als die Hälfte der Veröffentlichungen das Leben der Zivilgesellschaft in von Extremisten besetzten Gebieten.

«Der IS vermarktet sich immer noch mit Brutalität. Aber die angestrebten Zielgruppen für seine extreme Gewalttätigkeit sind viel regionaler als zuvor. Es scheint, dass das Erwecken internationaler Schmach auf Platz zwei zurückgefallen ist hinter der Einschüchterung der Bevölkerung, um Rebellion und Widerspruch zu unterbinden», heisst es in dem Bericht.

(bert/pte)

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Kopf schütteln
Da muss ich echt lachen. "Der Westen ist wehrlos" gegen die Medienmaschinerie.

Nur hier mal ein Beispiel was in UAE eigentlich negativ ist, aber blendend funktioniert. Sämtliche Inhalte von Webseiten die nicht genehm sind, werden blockiert. Man kann also zum Beispiel den Blick aufrufen und kriegt alle Artikel ausser jenen mit nacktem Busen, Sex, etc. Das gleiche funktioniert auch mit allen anderen Presseinhalten. Jeden Tag und jeden Tag auf die Stunde aktuell. Selbstverständlich kann man dies (Proxy) aushebeln, aber immerhin.

Beim IS kann man aber nichts machen. Da kann man nur den Kopf schütteln.
Tja . . .
. . . und wir wagen noch nicht einmal mehr zu fragen ob ein Flüchtlingsstatus berechtigt ist oder nicht, weil man mit jeder dahingehenden Äusserung automatisch in die braune Ecke geschoben wird. Das hat System und wäre nicht möglich in einer offenen Medienlandschaft.
Das...
beste Mittel gegen den radikalen Islam ist, ihn sich hemmungslos austoben zu lassen. Und das ist auch das einzige Mittel, denn wenn die Aufklärung vom Westen gebracht wird, egal ob mit Waffengewalt oder mit Wirtschaftsmacht, dann wird sie von der breiten muslimischen Bevölkerung als "westlich" abgelehnt werden. Wenn aber die Muslime selbst satt sind von all dem Gemetzel, der Intoleranz, dem religiösen Dogma, dann kommen sie vielleicht selber drauf, dass es besser ist, das eigene Hirn zu benutzen statt selbsternannten Religionswächtern hinterherzulaufen. In Europa muss man also so lange den Selbstbehauptungswillen aufbringen, um sich gegen Unterwanderung durch Islamisten zur Wehr zu setzen.
.
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