Syrien

Dschihadisten töten acht Soldaten in Libanon

publiziert: Sonntag, 3. Aug 2014 / 11:05 Uhr
Bewaffnete Gruppen hatten in der Region Arsal Polizei- und Armeeposten angegriffen, nachdem die Streitkräfte einen Kommandanten der radikalislamischen Rebellengruppe Al-Nusra-Front festgenommen hatten. (Symbolbild)
Bewaffnete Gruppen hatten in der Region Arsal Polizei- und Armeeposten angegriffen, nachdem die Streitkräfte einen Kommandanten der radikalislamischen Rebellengruppe Al-Nusra-Front festgenommen hatten. (Symbolbild)

Beirut - Nach der Festnahme eines Anführers der islamistischen Al-Nusra-Front sind im Osten des Libanon heftige Kämpfe mit mehreren Toten ausgebrochen. Bei den Gefechten an der Grenze zu Syrien, die am Sonntag weiter andauerten, wurden acht libanesische Soldaten getötet.

5 Meldungen im Zusammenhang
Dies teilte die Armee mit. Demnach hatten bewaffnete Gruppen in der Region Arsal Polizei- und Armeeposten angegriffen, nachdem die Streitkräfte einen Kommandanten der radikalislamischen Rebellengruppe Al-Nusra-Front festgenommen hatten.

Nach Angaben von Sicherheitskräften wurde der syrische Islamist Imad Ahmed Dschumaa am Samstagnachmittag festgenommen. Laut der Armee gab er zu, der Al-Nusra-Front anzugehören.

Daraufhin hätten wütende Anhänger Dschumaas mehrere Armeeposten in der Region umzingelt und eine Polizeiwache gestürmt. Dabei wurden örtlichen Medien zufolge zwei Zivilisten getötet und Polizisten als Geiseln genommen. Offiziell wurde dies aber nicht bestätigt.

Salam: «Abscheulicher Angriff»

Die Sicherheitskräfte in der Region wurden massiv verstärkt. Die libanesische Armee erklärte, sie werde «entschlossen» dagegen vorgehen, dass der syrische Bürgerkrieg auf den Libanon übergreife.

Libanons Ministerpräsident Tammam Salam verurteilte den «abscheulichen Angriff» auf seinen Staat. Das US-Aussenministerium rief alle beteiligten Parteien auf, die libanesische Politik der Neutralität zu respektieren. Zugleich versicherte eine Sprecherin dem Libanon «starke Unterstützung».

Die Bevölkerung Arsals besteht vor allem aus Sunniten, von denen viele Sympathien für die Aufständischen in Syrien hegen. Zudem leben in der Region zehntausende Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien.

Gefechte mit libanesischen Sicherheitskräften sind keine Seltenheit, zudem fliegt das syrische Militär immer wieder Luftangriffe in der Umgebung der Grenzstadt, um nach eigenen Angaben Verstecke der Rebellen in den Bergen um Arsal zu zerstören.

Starke Spannungen

Der Libanon versucht seit Beginn des Syrien-Konflikts im März 2011, sich aus dem Bürgerkrieg im Nachbarland herauszuhalten. Jedoch gibt es infolge des Konflikts auch unter den libanesischen Volksgruppen starke Spannungen, die immer wieder in offene Gewalt umschlagen.

Zur Verschärfung der Spannungen hat auch beigetragen, dass die schiitische Hisbollah-Miliz seit dem Frühjahr 2013 offen an der Seite der syrischen Regierungstruppen kämpft.

Insbesondere die nördliche Küstenstadt Tripoli ist zwischen Anhängern und Gegnern des syrischen Machthabers Baschar al-Assad gespalten. Dort gab es auch am Wochenende Kämpfe, bei denen zwei Soldaten verletzt wurden. Laut Vertretern der Sicherheitskräfte wurden Gewehre, Granaten, Panzerabwehrraketen und selbst gebaute Sprengsätze bei den Kämpfen eingesetzt.

Provinzchef der Al-Nusra-Front getötet

Unterdessen wurde der Provinzchef der Al-Nusra-Front im syrischen Idleb, Jakub al-Omar, bei der Explosion einer Autobombe in seinem Wagen getötet, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Das Attentat habe sich in der Nacht zum Samstag nahe des Hauses von al-Omar in der Ortschaft Chan al-Subol ereignet.

Schon sein Vorgänger als Chef der nordwestlichen Provinz, Mohammed al-Ansari, war im April bei einem Anschlag getötet worden. Das damalige Attentat wurde von der Dschihadistengruppe Islamischer Staat im Irak und in Grosssyrien (ISIS) verübt, die sich inzwischen in Islamischer Staat (IS) umbenannt hat und in Syrien mit der Al-Nusra-Front rivalisiert.

(asu/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Beirut - US-Präsident Barack Obama und UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon haben ... mehr lesen 2
Beirut - Bei einem Autobombenanschlag in der libanesischen Hauptstadt Beirut sind ... mehr lesen
Der Libanon kommt nicht zur Ruhe.
Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatten die meisten Rebellen die Stadt Kasab bereits am Samstag verlassen. (Symbolbild)
Damaskus - Die syrischen Regierungstruppen haben die strategisch wichtige Stadt Kasab an der Grenze zur Türkei zurückerobert. Wie das Staatsfernsehen berichtete, wurden bei den ... mehr lesen
Beirut - Inzwischen sind mehr als eine ... mehr lesen 1
Die Zahl der Flüchtlinge entspricht einem viertel der Libanesischen Bevölkerung. (Symbolbild)
Assad...
wird weiterhin von Russland mit Waffen beliefert und unterstützt. Somit hat er die Möglichkeit den Krieg weiterzuführen, bis das Land völlig zerstört ist. Für ein Eingreifen aus dem Ausland ist es jetzt spät, da sich der Bürgerkrieg mehr und mehr zu einem regionalen Konflikt ausbreitet. Hisbollah-Chef Nasrallah bestätigte, dass seine Kämpfer dabei helfen die Drecksarbeit für Assad zu machen. Auch Teheran macht keinen Hehl daraus, dass der Iran Assad stark unterstützt. Die Weltgemeinschaft wird nach dem Kriege westliche Baufirmen nach Syrien entsenden, um das Land wieder aufbauen. Das war es dann!
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen ... mehr lesen
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten