Dudamels «Sinfónica de la Juventud» erstmals in der Schweiz

Dudamels Schweizer Einstand im ausverkauften grossen Saal des KKL wurde zu einem wahren Triumph. Das Publikum bejubelte das rund 150-köpfige Orchester mit seinem sympathischen Dirigenten zum Schluss des Abends enthusiastisch.

Im ersten Teil mit Liedern von Gustav Mahler nach Gedichten von Friedrich Rückert stand allerdings die Mezzosopranistin Magdalena Kozená im Mittelpunkt. Sie sang die Texte über Liebe und Weltschmerz anrührend mit warmer, aber nie zu lauter Stimme.

Zu schnell

Die gleichzeitig entstandene 5. Symphonie von Mahler ging der auswendig dirigierende Dudamel vehement, expressiv, laut und ziemlich schnell an. Selbst der mit rund 100 Musikern riesige Streicherapparat konnte sich da nicht immer durchsetzen.

Einige Unsicherheiten

Auch das berühmte «Adagietto», bekannt aus Viscontis «Tod in Venedig»-Verfilmung, liess er zwar langsam, aber nicht wie vorgegeben «ganz langsam» spielen. Trotz zahlreicher Unsicherheiten und Wackler hatte das Publikum das Orchester aber ins Herz geschlossen und applaudierte sehr herzlich und langanhaltend.

Das Orchester mit seinem jungen Dirigenten spielt kommende Woche noch einen Abend mit Werken von Ravel und südamerikanischen Komponisten sowie ein Programm mit Rachmaninows 3. Klavierkonzert mit Yefim Bronfman als Solisten und Tschaikowskys 5. Symphonie.

Das Lucerne Festival im Frühling, das jetzt «Lucerne Festival zu Ostern» heisst, dauert noch bis 1. April.

(li/sda)