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Dürrenmatt-Oper «Die Physiker» Uraufführung in Prag
publiziert: Montag, 23. Okt 2000 / 14:39 Uhr
Prag - Grosse Ehre für den Basler Komponisten Andreas Pflüger: Die Staatsoper Prag bringt seine Oper «Die Physiker» nach dem Dürrenmatt-Klassiker am Donnerstag zur Uraufführung. Der Dramaturg und Musikschriftsteller Wolfgang Willaschek verfasste das Libretto.
Prag ist dieses Jahr eine der Kulturhauptstädte Europas. In
diesem Rahmen wurde Pflügers Partitur aus zahlreichen eingereichten
Werken (darunter auch zwei weitere aus der Schweiz) von einer
Auswahlkommission als die Profilierteste erkoren.
Insbesondere wurden Pflügers Originalität, Professionalität und die gekonnte Umsetzung des Dürrenmatt'schen Wortwitzes gerühmt. Es ist das erste Mal, dass die Prager Staatsoper ein Werk eines Schweizer Komponisten einstudiert.
Erfolg im Ausland
Andreas Pflüger wurde 1941 in Basel geboren, wo er auch seine musikalische Ausbildung (Komposition bei Robert Suter) erhielt. Seine grössten Erfolge als Komponist feierte er aber im Ausland, besonders in Deutschland und in Osteuropa.
Pflügers Oeuvre umfasst etwa zwanzig Orchesterwerke, zwei Ballette, fünf Opern und etliche Werke für Violine, die meist von seiner Frau, der Geigerin Katharina Schamböck uraufgeführt wurden. Hinzu kommen nicht weniger 135 Film- und Fernsehmusiken.
Grenzen der Wissenschaft
In den 70er Jahren nahm Pflüger mehrmals an den Darmstädter Ferienkursen teil, einem Mekka für die Neue Musik. Heute betrachtet er sich als unabhängig von jeglichen Schulen: «Ich will mich keiner Strömung anschliessen. Ich betrachte mich aber auch nicht als Prophet. Jeder soll schreiben, was er für wichtig hält.»
Getreu dieser Devise hat er auch Dürrenmatts abgründige Komödie um Wahnsinn, Allmachtsträume und die Grenzen der Wissenschaft vertont: «Ich möchte mich nicht auf einen Musikstil von heute beschränken», sagt der Komponist, «sondern jeweils die Musiksprache und Form suchen, die in der betreffenden Szene dramaturgisch notwendig ist.»
Das Komödiantische Dürrenmatts lasse sich beispielsweise nicht ausschliesslich mit den spröden Klängen der Avantgarde umsetzen, meint der Komponist weiter. Und Dürrenmatts Stoff habe auch keineswegs an Aktualität verloren. Die Vereinnahmung von Gedanken anderer, die Verantwortung der Wissenschaften, das seien zeitlose Themen.
Der Ost-West-Gegensatz sei mittlerweile zwar weggefallen, aber es gebe heute andere Blöcke. Zum Beispiel der Islam gegen den Westen, ein Gegensatz, der sich in Jugoslawien oder im Irak gezeigt habe. «Ich nehme nicht an, dass es eine Welt ohne Blöcke geben kann. Jeder Mensch denkt im Grunde in Blöcken, und es ist sehr schwierig, sich davon zu befreien.»
Insbesondere wurden Pflügers Originalität, Professionalität und die gekonnte Umsetzung des Dürrenmatt'schen Wortwitzes gerühmt. Es ist das erste Mal, dass die Prager Staatsoper ein Werk eines Schweizer Komponisten einstudiert.
Erfolg im Ausland
Andreas Pflüger wurde 1941 in Basel geboren, wo er auch seine musikalische Ausbildung (Komposition bei Robert Suter) erhielt. Seine grössten Erfolge als Komponist feierte er aber im Ausland, besonders in Deutschland und in Osteuropa.
Pflügers Oeuvre umfasst etwa zwanzig Orchesterwerke, zwei Ballette, fünf Opern und etliche Werke für Violine, die meist von seiner Frau, der Geigerin Katharina Schamböck uraufgeführt wurden. Hinzu kommen nicht weniger 135 Film- und Fernsehmusiken.
Grenzen der Wissenschaft
In den 70er Jahren nahm Pflüger mehrmals an den Darmstädter Ferienkursen teil, einem Mekka für die Neue Musik. Heute betrachtet er sich als unabhängig von jeglichen Schulen: «Ich will mich keiner Strömung anschliessen. Ich betrachte mich aber auch nicht als Prophet. Jeder soll schreiben, was er für wichtig hält.»
Getreu dieser Devise hat er auch Dürrenmatts abgründige Komödie um Wahnsinn, Allmachtsträume und die Grenzen der Wissenschaft vertont: «Ich möchte mich nicht auf einen Musikstil von heute beschränken», sagt der Komponist, «sondern jeweils die Musiksprache und Form suchen, die in der betreffenden Szene dramaturgisch notwendig ist.»
Das Komödiantische Dürrenmatts lasse sich beispielsweise nicht ausschliesslich mit den spröden Klängen der Avantgarde umsetzen, meint der Komponist weiter. Und Dürrenmatts Stoff habe auch keineswegs an Aktualität verloren. Die Vereinnahmung von Gedanken anderer, die Verantwortung der Wissenschaften, das seien zeitlose Themen.
Der Ost-West-Gegensatz sei mittlerweile zwar weggefallen, aber es gebe heute andere Blöcke. Zum Beispiel der Islam gegen den Westen, ein Gegensatz, der sich in Jugoslawien oder im Irak gezeigt habe. «Ich nehme nicht an, dass es eine Welt ohne Blöcke geben kann. Jeder Mensch denkt im Grunde in Blöcken, und es ist sehr schwierig, sich davon zu befreien.»
(bb/news.ch)
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