Bluttat von Dulliken SO:

Dulliker Todesschütze war vor der Tat in U-Haft

publiziert: Mittwoch, 9. Feb 2000 / 13:09 Uhr

Olten - Der Schütze der Bluttat von Dulliken SO und seine Freundin sind schon letzten Herbst in Zofingen AG in U-Haft gesessen. Ihnen wird die Inszenierung eines Einbruchs in einen Spielsalon in Aarburg AG am 18. September zur Last gelegt.

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Der Zofinger Bezirksamtmann Ernst Fehlmann bestätigte der Nachrichtenagentur sda einen Bericht der «Neuen Mittelland Zeitung» vom Mittwoch. Demnach hatte der 22-Jährige die Geschäftsschlüssel zum Spielsalon «Casino», in dem er als Aufseher angestellt war, zwei Asyl Suchenden aus dem Kanton Baselland gegeben.
Danach waren er und seine 24-jährige Freundin nach Kroatien in die Ferien verreist. Nach ihrer Rückkehr wurde die Beute wie abgesprochen aufgeteilt.

Waffen beschlagnahmt
Da die Einbrecher sowohl den Spielsalon als auch den Tresor mit den Schlüsseln öffneten, kam die Polizei der Sache schnell auf die Spur und nahm das Paar am 21. September in Untersuchungshaft. Die Beute wurde in verschiedenen Verstecken sichergestellt.
Die junge Frau wurde nach drei Tagen entlassen, der junge Mann nach drei Wochen, wie Fehlmann sagte. Da das Untersuchungsverfahren ohne Schwierigkeiten abgeschlossen wurde, habe es keinen Rechtsgrund mehr gegeben, die beiden weiter in Untersuchungshaft zu behalten. Die Gerichtsverhandlung wäre demnächst fällig gewesen.
Schon letzten Herbst hatte die Polizei in der Wohnung des nachmaligen Todesschützen eine grosse Menge Feuerwaffen und Munition beschlagnahmt. Dabei hatte der junge Mann laut Fehlmann mehrmals beteuert, dass er die Waffen lediglich in einem Schiesskeller testen wolle.

Heroinhandel
Bei der Polizei ebenfalls bekannt war der am Dulliker Raubmord beteiligte 21-jährige Mann. Laut Auskunft des Zofinger Bezirksamtmanns ist er kein Unbekannter im Zusammenhang mit Heroinhandel.
Gegen ihn war im Verlauf der so genannten «Operation Satellit» ermittelt worden. Dabei ging es um einen Drogenring von Asylbewerbern in Oftringen AG.
Über die vierte am Überfall beteiligte Person, ein 15-jähriges Mädchen, war der Polizei hingegen vorher nichts Nachteiliges bekannt.
Die zwei Burschen und zwei Mädchen befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft und werden von der zuständigen Untersuchungsrichterin befragt. Über allfällige Ergebnisse war am Mittwoch bei der Polizei nichts zu erfahren. Die Kripo hat auf Freitagmorgen eine Pressekonferenz angesetzt.

(klei/sda)

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