Bombardement der US-geführten Allianz

Dutzende Tote bei Luftangriffen in Syrien

publiziert: Samstag, 2. Mai 2015 / 15:21 Uhr
Luftangriffe. (Archivbild)
Luftangriffe. (Archivbild)

Beirut/Tampa - Bei den Luftangriffen der US-geführten internationalen Militärallianz auf ein Dorf im Norden Syriens vom Freitag sind offenbar mehr als 50 Zivilisten getötet worden. Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mit.

4 Meldungen im Zusammenhang
Die gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) kämpfende Koalition habe am Freitagmorgen die Ortschaft Birmahle in der Provinz Aleppo beschossen und 52 Zivilisten, darunter sieben Kinder, getötet, meldeten die Aktivisten weiter. Mindestens 13 Menschen wurden demnach noch vermisst und unter Trümmern vermutet.

Andere Quellen hatten zuvor vom bisher folgenschwerste Bombardement der US-geführten Allianz in Syrien mit bis zu 80 getöteten Zivilisten gesprochen. Dutzende weitere seien zudem verletzt worden. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass der IS die Zivilisten als Schutzschilde missbrauchte.

Anti-IS-Bündnis siegessicher

Der IS hatte im vergangenen Jahr Teile des Nordiraks und Syriens besetzt. Die Allianz aus westlichen und arabischen Staaten fliegt seit Monaten Luftangriffe auf IS-Kämpfer in beiden Ländern. Am 8. August begann sie ihren Einsatz in Syrien, am 23. September im Irak.

Das Bündnis gibt sich siegessicher. Bei einem Strategietreffen von mehr als 300 Militärvertretern aus 39 Ländern sagte der britische Brigadegeneral Gary Deakin der derzeitige Plan werde zu einer Niederlage der Terrormiliz führen.

Das mehrtägige Treffen fand in Tampa im US-Bundesstaat Florida statt. Dort hat das US-Zentralkommando seinen Sitz, das die Angriffe gegen die IS-Kämpfer koordiniert.

Zu künftigen Angriffsplänen des Anti-IS-Bündnisses wurde wie gewohnt nichts bekannt. Das US-Zentralkommando teilte mit, zwölf Länder der Koalition hätten bislang mehr als 3600 Luftangriffe im Irak und in Syrien geflogen.

Heftige Kämpfe bei Latakia

Unweit der syrischen Hafenstadt Latakia lieferten sich indes Rebellen und Regierungskräfte heftige Kämpfe um die strategisch wichtige Anhöhe Nabi Junis. Sollten die Regimegegner das Gebiet einnehmen, würde ihnen das den Weg in die syrische Küstenebene öffnen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Dort hat die religiöse Minderheit der Alawiten ihre Hochburg, der auch Machthaber Baschar al-Assad angehört. Die Küstenebene um Latakia ist seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 weitgehend von Kämpfen verschont geblieben. Sollte der Konflikt das Gebiet erreichen, würde das den Druck auf die von Alawiten getragene Zentralregierung stark erhöhen.

Erneute Gespräche in Genf

Der UNO-Sondervermittler für Syrien, Staffan de Mistura, will von Dienstag an in Genf versuchen, wieder Friedensverhandlungen zwischen Regierung und Opposition in Gang zu bringen.

Die Sondierungsgespräche mit einzelnen Konfliktparteien sollen über mehrere Wochen gehen. Die letzten Friedensverhandlungen in Genf waren Anfang 2014 gescheitert.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Im Januar vertrieben kurdische Kämpfer den IS mit Luftunterstützung der Militärallianz aus Kobane. (Archivbild)
Beirut - Bei Luftangriffen der US-geführten Militärallianz auf ein Dorf im Norden Syriens sind nach Angaben von Aktivisten mehr als 50 Zivilisten getötet worden. mehr lesen
Bagdad - Tausende Iraker sind auf der ... mehr lesen
Noch rund 16'000 Menschen leben in Jarmuk.
Damaskus - Die Lage der ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen ... mehr lesen
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm für Sicherheitsrobotik. Während fünf Jahren investiert das Bundesamt für Rüstung armasuisse dabei zweieinhalb Millionen Franken in ausgewählte Forschungsprojekte. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 4°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen trüb und nass
Lugano 8°C 12°C anhaltender Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten