ETA bietet Dialog über Ende von Gewalt an

publiziert: Sonntag, 21. Mrz 2004 / 11:23 Uhr

Madrid - Die baskische Untergrundorganisation ETA hat sich zu einem Dialog mit der neuen spanischen Regierung bereit erklärt. Ziel ist es, der seit 36 Jahren andauernden Gewalt im Baskenland ein Ende zu setzen.

Zapatero müsse mutige Schritte wagen.
Zapatero müsse mutige Schritte wagen.
In einer Erklärung, die von der baskischen Zeitung Gara veröffentlicht wurde, forderte die Gruppe den designierten Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero zu starken und mutigen Gesten auf. Zugleich bekräftige die ETA ihren Willen zur Fortsetzung des Kampfs.

Zwei Tage zuvor hatte Zapatero, der Vorsitzende der spanischen Sozialdemokraten (PSOE), überraschend deutlich die Parlamentswahl gegen die bislang regierende konservative Volkspartei (PP) von Ministerpräsident José Aznar gewonnen.

Dieser hatte die ETA für die Anschläge in Madrid vom 11. März mit 202 Toten verantwortlich gemacht. Die Untergrundorganisation hatte zweimal bestritten, mit den Attentaten zu tun zu haben.

Aznar wurde beschuldigt, die Medienberichterstattung systematisch manipuliert und Journalisten wider besseren Wissens überredet zu haben, die ETA als mutmassliche Täter zu nennen.

Im Februar hatte die ETA einen Waffenstillstand für die autonome nordostspanische Region Katalonien erklärt. Vorausgegangen war ein Treffen des Chef der linksnationalistischen katalonischen Partei Esquerra Republicana de Catalunya (ERC), Josep Lluís Carod-Ravira, mit ETA-Führern in Frankreich.

Die Untergrundorganisation kämpft seit 1968 gewaltsam für die Unabhängigkeit des Baskenlandes. Bei Anschlägen wurden bisher mehr als 800 Menschen getötet.

(rr/sda)

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