EU beschliesst Fangquoten

publiziert: Mittwoch, 22. Dez 2004 / 09:26 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 22. Dez 2004 / 10:26 Uhr

Brüssel - Der vom Aussterben bedrohte Kabeljau soll in der Nord- und Ostsee besser geschützt werden. Darauf einigten sich die EU-Fischereiminister nach 14-stündigen Verhandlungen in Brüssel.

Die Meere werden industriell leer gefischt, besonders der Kablejau leidet darunter.
Die Meere werden industriell leer gefischt, besonders der Kablejau leidet darunter.
Die 25 EU-Staaten einigten sich darauf, die Zahl der erlaubten Fangtage für Kabeljau in der Nordsee durchschnittlich von zehn auf neun zu verringern. Allen voran Grossbritannien blockierte die ursprünglich von der EU-Kommission in der Nordsee geplante Schutzzone, wie aus den Delegationen verlautete.

Wissenschafter hatten als Ausgleich für Sperrzonen zwei Fangtage weniger gefordert. Umweltschützer hatten drastische Fangverbote für beide Meere gefordert.

Fangverbot einzige Lösung

Experten haben wiederholt gewarnt, in einigen Gebieten sei der Bestand bestimmter Fischarten so gering, dass nur ein Fischfangverbot eine Lösung biete. Kabeljau und Dorsch (junger Kabeljau), Seehecht sowie Seezunge seien vom Aussterben bedroht.

Der Beschluss zeige zumindest in die richtige Richtung, sagte die deutsche Landwirtschaftsministerin Renate Künast. "Wir wollten bedeutend mehr", fügte sie an.

Mehr Sperrzonen in der Ostsee

Zufrieden zeigte sie sich, dass im östlichen Teil der Ostsee die Zahl der Sperrzonen um zwei auf drei erhöht wird. Dort dürfen die Flotten während des ganzen Jahres nicht fischen.

Zudem soll dort das Sommerfangverbot von bisher zwei auf viereinhalb Monate verlängert werden. Die Höchstfangmenge in diesem Gebiet wurde nur geringfügig von 41 650 auf 39 000 Tonnen verringert. In der westlichen Ostsee soll die Fangmenge von 29 600 auf 24 700 Tonnen sinken.

(fest/sda)

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