Atomstreit - Iran

EU ruft Iran zur Wiederaufnahme von Atomverhandlungen auf

publiziert: Sonntag, 18. Aug 2013 / 09:13 Uhr
Die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton habe Sarif in dem Telefongespräch zu seinem Posten gratuliert und ihre Entschlossenheit bekräftigt, eine diplomatische Lösung für den Atomkonflikt zu suchen.
Die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton habe Sarif in dem Telefongespräch zu seinem Posten gratuliert und ihre Entschlossenheit bekräftigt, eine diplomatische Lösung für den Atomkonflikt zu suchen.

Jerusalem - Nach der Regierungsbildung hat die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton den Iran zur raschen Wiederaufnahme der Atomverhandlungen aufgerufen. Kurz zuvor hatte Teheran den Besitz von 18'000 Zentrifugen zur Urananreicherung bestätigt.

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Die fünf UNO-Vetomächte und Deutschland stünden bereit, sagte Ashton nach Angaben ihres Sprechers in einem Telefongespräch mit dem neuen iranischen Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif.

Das Parlament in Teheran hatte am Donnerstag die meisten Ministerposten in der Regierung von Präsident Hassan Ruhani bestätigt, der zu Beginn des Monats sein Amt angetreten hatte.

Ashton habe Sarif in dem Telefongespräch zu seinem Posten gratuliert und ihre Entschlossenheit bekräftigt, eine diplomatische Lösung für den Atomkonflikt zu suchen, erklärte ihr Sprecher in Brüssel. Notwendig seien substanzielle Gespräche, die zügig zu konkreten Ergebnissen führten. Beide seien übereingekommen, sich bald zu treffen.

Die EU-Aussenbeauftragte leitet die sogenannten P5+1-Gespräche mit Teheran, an denen die fünf ständigen UNO-Sicherheitsratsmitglieder und Deutschland beteiligt sind. Das letzte Treffen in grosser Runde war im April im kasachischen Almaty ohne Ergebnisse geblieben.

Teheran besteht auf Urananreicherung

Der Iran weigerte sich vor allem, auf die Hauptforderung der Verhandlungspartner nach einer Aussetzung der Urananreicherung einzugehen.

Irans neuer Präsident Ruhani hatte nach seinem Amtsantritt zwar auch seine «ernsthafte Gesprächsbereitschaft» bekräftigt, zugleich aber klar gemacht, dass er die Urananreicherung als legitimen Schritt seiner Regierung zur friedlichen Nutzung der Atomenergie verteidigen will. Der Westen verdächtigt den Iran, insgeheim nach einer Atombombe zu streben.

Mehr als 18'000 Zentrifugen

Am Samstag hatte der bisherige Chef der iranischen Atombehörde, Fereidun Abbassi Dawani, den Besitz von mehr als 18'000 Zentrifugen bestätigt. 10'000 der Zentrifugen zur Anreicherung von Uran seien im Einsatz, sagte er nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna. Die Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hatte im Mai die gleichen Zahlen genannt - was aus Teheran aber bislang nicht bestätigt worden war.

Ende Juli habe der Iran über 17'000 Zentrifugen der ersten Generation verfügt, von denen 10'000 aktiv seien und 7000 weitere betriebsbereit, sagte Dawani laut Isna bei der Amtsübergabe an seinen Nachfolger, den früheren iranischen Aussenminister Ali Akbar Salehi. Hinzu kämen rund tausend weitere der zweiten Generation, die gleichfalls installiert und bereit zum Einsatz seien.

Für eine Atombombe müsste Uran auf 90 Prozent angereichert werden. Die iranische Regierung gibt an, sie reichere Uran lediglich auf fünf bis 20 Prozent an, um es für zivile Zwecke wie die Energiegewinnung und für medizinische Anwendungen einzusetzen.

(asu/sda)

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