Weniger Todesstrafen-Gift aus der EU

EU schränkt Export von Todesspritzen-Wirkstoff ein

publiziert: Sonntag, 11. Dez 2011 / 21:03 Uhr
Das Narkosemittel Thiopental-Natrium darf nicht mehr in die USA exportiert werden.
Das Narkosemittel Thiopental-Natrium darf nicht mehr in die USA exportiert werden.

München - Die USA werden künftig einen zentralen Wirkstoff für die Hinrichtungsspritze nicht mehr in der Europäischen Union beschaffen können. Dies berichtet die «Süddeutschen Zeitung».

6 Meldungen im Zusammenhang
Eine Ausfuhr des Betäubungsmittels Thiopental-Natrium aus der EU solle von Freitag an nur noch mit einer Sondergenehmigung möglich sein, heisst es in der Zeitung (Montagsausgabe).

Zu diesem Zeitpunkt solle eine neue, einheitliche Ausfuhrgenehmigungspflicht für alle kurz- und mittelfristig wirkenden Barbitursäuren im offiziellen EU-Amtsblatt veröffentlicht werden. Das schnell wirksame Narkosemittel Thiopental-Natrium sei eine davon.

Mit dem Mittel werden in Ohio und Washington zum Tode verurteilte Straftäter hingerichtet. In 33 anderen US-Bundesstaaten ist Thiopental zentraler Bestandteil des Gift-Cocktails. Allerdings ist das Mittel in den USA seit einigen Monaten Mangelware.

Initiative von Menschenrechtsgruppen

Der einzige US-Hersteller Hospira weigert sich, sein Produkt weiterhin für die Todesspritzen zur Verfügung zu stellen. Wegen des Mangels verschieben die Behörden immer wieder Hinrichtungen und versuchen, das Mittel im Ausland zu bekommen, beispielsweise in Europa.

Dass die EU künftig Lieferungen an Staaten ausserhalb der Union nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung zulässt, geht laut «SZ» auf die Initiative von Menschenrechtsgruppen und anderen Organisationen zurück.

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Washington - Ein US-Richter hat die ... mehr lesen
Eine Reihe von qualvollen Hinrichtungen hatte im vergangenen Jahr eine Debatte über die in den USA verwendeten Giftcocktails ausgelöst. (Symbolbild)
Die wachsende Kritik in Europa an der Todesstrafe in den USA hat dazu geführt, dass US-Gefängnisse bei Pharmafirmen schwerer an Gift für ihre Exekutionen kommen.
Amsterdam - Im Streit über den Einsatz bestimmter Medikamente bei Hinrichtungen in den USA zieht sich der grösste niederländische Pensionsfonds aus dem US-Pharmakonzern Mylan zurück. mehr lesen
Washington - Trotz mehrerer qualvoller Hinrichtungen hat der Oberste ... mehr lesen
Qualen der Todeskandidaten werden in Kauf genommen.
Washington - Eine mit einem nie zuvor getesteten Giftcocktail vollstreckte Hinrichtung eines Häftlings im US-Bundesstaat Ohio und dessen quälend langer Todeskampf haben Entsetzen hervorgerufen. Erst 24 Minuten nach der Injektion stellten die Justizbeamten den Tod des Mannes fest. mehr lesen 
Bern - Schweizer Pharmafirmen sollen für Hinrichtungen einsetzbare Mittel nur noch unter strengen Auflagen exportieren dürfen. Der Nationalrat hat den Bundesrat am Freitag mit 105 zu 70 Stimmen mit einer entsprechenden Gesetzesvorlage beauftragt. mehr lesen 
Weitere Artikel im Zusammenhang
Hartford - Connecticut schafft als 17. der insgesamt 50 Bundesstaaten der USA die Todesstrafe ab. Nach dem Senat stimmte am Mittwoch auch das Repräsentantenhaus des Ostküstenstaats einer entsprechenden Gesetzesvorlage zu. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Die EU hat Meta, den Mutterkonzern von Facebook, mit einer historischen Geldbusse belegt. Der Konzern hatte wegen der fortlaufenden Übertragung von Nutzerdaten in die USA gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstossen. Zusätzlich wurde Meta aufgefordert, den Transfer von Daten unverzüglich zu beenden. mehr lesen  
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs Grossbritanniens in der EU holen einer neue Umfrage zufolge auf. In einer am Montag vorab verbreiteten Erhebung für den «Daily Telegraph» behaupten die Befürworter eines Verbleibs in der EU mit 51 gegen 46 Prozent zwar eine Mehrheit. mehr lesen  
Deutschland - Die Linke  Magdeburg - Ein unbekannter Mann hat die Linken-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht auf dem Parteitag in Magdeburg mit einer Schokoladentorte beworfen. Zu der Aktion bekannte sich ... mehr lesen
Riexingers Rede wie auch der Parteitag wurden nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 7°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten