Reform-Gespräche

EU und Cameron optimistisch

publiziert: Freitag, 18. Dez 2015 / 06:31 Uhr / aktualisiert: Freitag, 18. Dez 2015 / 07:01 Uhr
David Cameron ist zuversichtlich.
David Cameron ist zuversichtlich.

Brüssel - Der britische Premierminister David Cameron und die EU-Spitzen haben sich nach Gesprächen zuversichtlich geäussert, eine Einigung in Reformfragen zu erreichen. EU-Ratspräsident Donald Tusk warnte aber zugleich vor roten Linien bei Forderungen an die EU.

4 Meldungen im Zusammenhang
«Wir müssen hart bleiben, wenn es um gewisse Grundwerte geht», sagte Tusk am frühen Freitagmorgen nach dem ersten Tag des EU-Gipfels in Brüssel. Am schwierigsten sei die britische Forderung nach Einschnitten bei Sozialleistungen für EU-Ausländer zu lösen, sagte Tusk weiter. Er sei aber optimistischer als vor Beginn des Treffens. Die Diskussion sei ein Moment des «Alles oder nichts» gewesen.

Cameron zeigte sich optimistisch, dass seine Reformforderungen in der EU auf offene Ohren stossen. «Nach heute Nacht bin ich zuversichtlich, dass wir Lösungen finden können.» Es liege aber noch harte Arbeit vor einer möglichen Einigung.

Cameron hatte beim Nachtessen erstmals detailliert vorgetragen, welche Zugeständnisse er von den EU-Partnern fordert, um beim geplanten Referendum über den Verbleib seines Landes in der EU erfolgreich sein zu können.

Über den Zeitpunkt der Volksabstimmung sei bei dem Treffen nicht diskutiert worden, sagte Cameron. Die Briten sollen bis Ende 2017 darüber entscheiden, ob sie in der EU bleiben wollen.

Freizügigkeit unantastbar

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hielt eine EU-Vertragsänderung für angebracht und machbar, um britische Wünsche erfüllen zu können. Nötig könnte eine Vertragsänderung etwa bei der Einschränkung der Sozialleistungen für zugezogene EU-Bürger werden, sagte Merkel.

Es sei aber gut, dass Cameron nicht auf eine EU-Vertragsänderung zum jetzigen Zeitpunkt bestehe. Eine Vereinbarung könne auch später in die EU-Verträge mit aufgenommen werden.

Es müsse zudem klar sein, dass grundlegende Prinzipien wie die Freizügigkeit oder die Nicht-Diskriminierung von EU-Bürgern nicht angetastet werden dürften, sagte Merkel. Alle EU-Partner hätten aber in der Diskussion klar gemacht, dass sie einen Verbleib Grossbritanniens in der Europäischen Union wünschten.

Nicht nur mit Euro bezahlen

Nebst den Einschränkungen bei Sozialleistungen fordert Cameron auch eine bessere Abstimmung zwischen Euro- und Nicht-Euro-Staaten. Er will zudem festschreiben lassen, dass der Euro nicht das einzige Zahlungsmittel der EU-Staaten ist und es keinen Zwang zu einer fortschreitenden Integration geben soll.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker warnte vor dem Glauben, dass es in der Grossbritannien-Frage «drei einfache und eine schwierige Frage» gebe. «Es gibt vier schwierige Fragen», sagte er.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Budapest - Der britische Premier ... mehr lesen
David Cameron macht sich für die Reformforderungen stark.
Was damals gefeiert wurde stösst heute auf Kritik.
Brüssel - Der geplante Ausbau der Erdgas-Pipeline Nord-Stream-2 von Russland nach Deutschland ist beim EU-Gipfel in Brüssel auf scharfe Kritik gestossen. Mehrere EU-Staaten ... mehr lesen
London - Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat den britischen Premierminister David Cameron besucht, um mit ihm über die Lage in Syrien, die Flüchtlingskrise und EU-Reformen zu ... mehr lesen 1
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Meta wird in Berufung gehen und weiter auf Zeit spielen.
Meta wird in Berufung gehen und weiter auf Zeit ...
Die EU hat Meta, den Mutterkonzern von Facebook, mit einer historischen Geldbusse belegt. Der Konzern hatte wegen der fortlaufenden Übertragung von Nutzerdaten in die USA gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstossen. Zusätzlich wurde Meta aufgefordert, den Transfer von Daten unverzüglich zu beenden. mehr lesen 
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs ... mehr lesen
Noch 51 Prozent befürworten einen Verbleib in der EU.
Riexingers Rede wie auch der Parteitag wurden nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt.
Deutschland - Die Linke  Magdeburg - Ein unbekannter Mann hat die Linken-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht auf dem ... mehr lesen  
G7-Gipfel in Japan  Ise-Shima - Die G7-Staaten haben die Flüchtlingskrise als «globale Herausforderung» anerkannt und weltweites Wirtschaftswachstum als «dringende ... mehr lesen   1
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 10°C 16°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Basel 10°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
St. Gallen 9°C 13°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 10°C 16°C bedecktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Luzern 11°C 17°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Genf 12°C 17°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Lugano 13°C 21°C gewitterhaftleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten